ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian fordert für die nächste Kurzarbeitsregelung ab Herbst eine genauere Überprüfung des wirtschaftlichen Bedarfs der Betriebe und eine Mindestarbeitszeit von 40 Prozent. Die Arbeitnehmer sollten die freie Zeit für Weiterbildung nutzen, sagte der ÖGB-Chef.
Die Gespräche auf Sozialpartnerebene für die Neuregelung würden „ein bisschen zäh“ verlaufen, so Katzian. Ein Teil der Betriebe werde ab Mitte September keine Kurzarbeit mehr brauchen, aber einige Branchen würden im Herbst den Einbruch richtig zu spüren bekommen, speziell in der Industrie.
Ehrlich gesagt, in Phase 1 und 2 sind ja viele Betriebe durchgewunken worden.
ÖGB-Chef Wolfgang Katzian
Katzian in einem Interview mit „Österreich“: „Wir brauchen dringend ab Oktober eine neue Lösung und die soll schon anders sein: Die Massen, wie wir es zu Beginn hatten, wird es nicht mehr betreffen.“ Voraussetzung müsse ein echter wirtschaftlicher Bedarf sein, „denn, ehrlich gesagt, in Phase 1 und 2 sind ja viele Betriebe durchgewunken worden.“
Für 40 Prozent Mindestarbeitszeit
Beim künftigen Modell sollte es eine Mindestarbeitszeit von etwa 40 Prozent geben, nicht so wie bisher eine Bandbreite von zehn bis 100 Prozent. Das Modell müsse auch länger, für ein oder zwei Jahre, nutzbar sein. Die Arbeitnehmer in Kurzarbeit sollten die freie Zeit für Weiterbildung verwenden.
Alle Wirtschaftsforscher seien der Meinung, dass der Zusammenfall von Corona mit den großen gesellschaftlichen Transformationsprozessen wie Klimaveränderung und Digitalisierung einen Schub an Weiterbildung und Umschulungen brauche. „Deshalb müssen wir die Zeit nützen“, fordert Katzian. Das sehe auch die Arbeitgeberseite so.
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