Großbaustelle Sturm

Der unnötige Zerfall eines Siegerteams

Steiermark
21.06.2020 08:00

Für Sturm geht es heute in der Meistergruppe mit dem Heimspiel gegen den LASK weiter, die Grazer sind schwer angeschlagen. Es passt hinten und vorne nicht. Doch der Niedergang der Schwarzen begann schon im Sommer 2018, als man eine eingeschworene Mannschaft auseinanderriss.

Waren das Zeiten. Im Herbst 2017 rockte Sturm unter Franco Foda die Liga, wurde vor Salzburg Winterkönig. Im Frühjahr vollendete Foda-Erbe Vogel die Liga als Zweiter, wurde Cupsieger. Die Schwarzen waren eine eingeschworene Truppe. Einer für alle, alle für einen, war das Motto. Dann begann der Abstieg. Obwohl im Sommer 2018 die Quali zur Champions League vor der Tür stand, zerfiel die Erfolgself, wurde unnötig auseinandergerissen.
Sportchef Günter Kreissl zeigte wenig Verhandlungsgeschick. Profis wie Potzmann, Alar und Jeggo fühlten sich in Graz wohl, räumten aber schließlich enttäuscht den Spind. „Mir hat die Wertschätzung gefehlt“, klagten viele Spieler damals durch die Bank.
Viele Flops
Ein Kardinalfehler, den Günter Kreissl bis zuletzt versuchte auszubügeln. Meist vergeblich. Flops gaben sich danach die Klinke in die Hand. Hosiner und Co. kosteten viel, brachten allerdings nichts. Transfer-Knüller wie etwa Zulj, Röcher, Lykogiannis oder Hierländer, die noch unter Foda gekommen waren, blieben aus. Dessen Scouting-Netz wurde eingespart. Andreas Schicker ist nicht zu beneiden, er muss die Schnitzer der letzten Jahre korrigieren.
Ladenhüter kommen zurück
Etliche Kaderleichen könnten zum Ladenhüter werden. Grozurek (an Karlsruhe verliehen), Eze (Adanaspor) und Lackner (Admira) kommen retour, haben allesamt noch Vertrag bis 2021. Sturm baut nicht mehr auf das Trio, muss sie von der Gehaltsliste kriegen. Sturm 2020? Ist am und abseits des Platzes eine Großbaustelle. „Wir sind keine Mannschaft“, sagen viele Profis. Einige Legionäre haben die Deutschkurse, die der Klub anbietet, wieder abgebrochen. Versuche, den Zusammenhalt mit gemeinsamen Aktivitäten abseits des Trainings zu stärken, liefen ins Leere. Positiv: Es kann nächste Saison nur besser werden.

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