Karriere-Ende

Fußball-Weltenbummler Berger sagte leise „Servus“

Salzburg
15.06.2020 11:30

Im Fußball bringt er soviel Erfahrung mit wie kaum ein anderer Salzburger: Markus Berger beendete still und leise seine Laufbahn. Der 35-Jährige, zuletzt noch in Grödig und beim SAK aktiv, schlägt die Trainerlaufbahn ein. Ein Rückblick auf eine außergewöhnliche Karriere, die Duelle mit Weltstars, einen Cup-Titel in Portugal und eine Flucht aus der Ukraine beinhaltete.

Salzburg, Stuttgart, Frankfurt im Nachwuchs. Ried, Academica Coimbra (Portugal), Odessa (Ukraine), Kristiansand (Nor), Ural Ekaterinburg (Russland), Gil Vincente und CD Tondela in Portugal. Nach Ende der Profikarriere Grödig und SAK. Das waren die zum Teil illustren Stationen von Fußball-Weltenbummler Markus Berger. Der nun mit 35 den Schluss-Strich zog, die aktive Laufbahn beendete.

Fiel es schwer? „Nein“, sagte der Innenverteidiger, „das Thema war für mich abgehakt, als ich meine Profilaufbahn beendet habe. Wir sind damals wegen unseres nun siebenjährigen Sohnes Gabriel zurück, wollten ihm Stabilität geben. Denn mein Karriereverlauf war nicht der Normalste“, gibt Berger zu. So gebar seine brasilianische Frau Giselen den Filius in der Ukraine. „Die sportlich erfolgreichste Zeit mit dem Sieg in der Europa-League-Gruppenphase gegen Teams wie PSV Eindhoven und Dinamo Zagreb“, erinnert sich Berger.

Flucht im Auto mit Frau und Kind

Wie an das abrupte Ende: Als Russland begann, die ukrainische Krim einzunehmen, herrschte Krieg. „Alle ausländischen Spieler haben die Verträge aufgelöst, wir sind mit dem Auto quasi über Nacht über Rumänien geflüchtet.“

Berger absolvierte in Österreich nur 32 Bundesliga-Spiele für Ried, verdiente aber weit mehr als die meisten heimischen Bundesliga-Profis. „Vom Verdienst war Russland das Beste“, gibt Max zu. Aber das war nicht der Antrieb. „Was in Erinnerung bleibt sind Duelle auf höchstem Niveau mit Stars wie Angel di Maria, Douglas Costa, Memphis Depay, Falcao, Hulk. Ich war immer ein Arbeiter, musste das Doppelte und Dreifache machen, um dort hinzukommen, wo andere waren. Mit 32 Jahren war ich jedoch körperlich am Limit.“

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Ich war immer ein Arbeiter, musste das Doppelte und Dreifache machen, um dort hinzukommen, wo andere waren.

Fußball-Weltenbummler Markus Berger

Die schönste Zeit? Die sieben Portugal-Jahre samt Cup-Sieg mit Coimbra. Mit seinem Ex-Trainer dort, Star Andre Villas-Boas (Chelsea, Tottenham, jetzt Olympique Marseille) ist er noch immer in Kontakt. „Ich wollte bei ihm heuer vor der Trainer-A-Lizenzprüfung hospitieren. Das ist durch Corona nun auf 2021 aufgeschoben.“

In Seekirchen als U18-Coach

Eine Trainerkarriere ist aber das Ziel. Sein Wissen gibt er zunächst an den Nachwuchs weiter, er übernimmt in Seekirchen die U18-Future-League-Truppe. Dort betreut sein älterer Bruder Hans-Peter die U13. Der Ex-Bundesliga-Goalie hat im Gegensatz zu anders lautenden Gerüchten seine Karriere mit 38 nicht beendet. „Der Hans könnte von der Fitness her bis 45 spielen“, stellte Fußball-Pensionist Max klar.

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