Ein Freitag auf dem Grazer Hauptplatz: Eine Handvoll Jugendliche sitzen beim Denkmal und lassen es sich "gut" gehen. Ein Mädchen setzt sich die Nadel in den Arm, ein Bursche in den Unterschenkel, ein anderer hält gerade das "Besteck" in der Hand. Wenig später liegen alle drei wie benommen da.
"Sobald Polizei weg ist, sind sie wieder da"
Gleicher Schauplatz, wenige Tage später: Passanten werden Zeugen, wie in den Wartehäuschen an der Westseite des Platzes mit Drogen gedealt wird. Zwei Uniformierte auf Streife treten auf den Plan. Ihre Anwesenheit spricht sich rasch herum. Die zwielichtigen Gestalten verschwinden in alle Himmelsrichtungen. Doch ihre Abwesenheit sei meist nur von kurzer Dauer, meint eine Dame: "Sobald die Polizei weg ist, sind sie wieder da."
Szenenwechsel: Mieter eines Hauses am Fuße der Sporgasse hören Lärm im Innenhof. Als sie nachsehen, werden sie Zeugen einer Auseinandersetzung zweier junger Männer. "So teuer?", fragt der eine. "Ist auch guter Stoff", entgegnet der andere. Schließlich können die beiden sich doch einigen. Ein kleines Päckchen wandert in die eine Richtung, ein paar Geldscheine in die andere.
Kampf gegen Windmühlen
Ist die Polizei machtlos? "Kripo-Beamte in Zivil sind laufend vor Ort, das Wachzimmer Schmiedgasse führt regelmäßig Schwerpunktaktionen durch", sagt Drogenfahnder Wolfgang Kollnegg. Traurig, aber wahr: Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
von Ernst Grabenwarter, "Steirerkrone"
Symbolbild
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