Millionen im Fokus

Heißer Wirtschaftskrimi um zwei Steirer!

Steiermark
31.05.2020 07:00
Zwei Steirer sind in einen wahren Wirtschaftskrimi verwickelt: Zum einen soll ein Betriebswirt (50) mit einer türkischen Tätergruppe Senioren Geld aus der Tasche gezogen haben. Mit einem befreundeten Ex-Banker (43) soll er auch noch über SEPA-Lastschriftmandate versucht haben, über 62 Millionen Euro zu ergattern.

Nein, das ist nicht der Inhalt eines Hollywoodstreifens, sondern steirische Realität: Geschäftlich völlig erfolglos soll laut einer nicht rechtskräftigen Anklage der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ein steirischer Betriebswirt (50) agiert haben. Um an Geld zu kommen, soll er kriminelle Pläne geschmiedet haben.

Senioren abgezockt?
Zum Einen soll er durch seinen Geschäftspartner mit einer türkischen Tätergruppe in Kontakt gekommen sein, die über Telefonanrufe Senioren in Deutschland abzockte. Den Opfern – ehemaligen Türkei-Urlaubern – wurde unter anderem vorgegaukelt, in einen internationalen Kinderpornoring verwickelt zu sein, ein Haftbefehl und ein Auslieferungsantrag in die Türkei lägen bereits vor. Abwenden könne man dies nur mit Zahlungen. Nicht alle fielen darauf herein, 42.000 Euro sollen aber auf dem Konto des Betriebswirts gelandet sein.

Zum Anderen soll der 50-Jährige den 43-jährigen Geschäftsführer einer steirischen Bank dazu überredet haben, ihm die Vornahme von Lastschriftverfahren über seine Firmenkonten zu genehmigen. Dafür sollte er die Lastschriftmandate ohne Prüfung durchwinken.

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Alle Abläufe lassen sich schlüssig erklären. Die Staatsanwaltschaft hat keinen Beweis für die erhobenen Vorwürfe.

Anwalt Gerald Ruhri

Lastschriften ohne Prüfung durchgewunken
Dafür benötigte es allerdings Firmenkonten. Die Daten stellte der türkische Geschäftsfreund des 50-Jährigen zur Verfügung, in mehreren Tranchen wurden so über 60 Millionen abgeschöpft. Die Beträge wurden zwar wieder rücküberwiesen. Weil der Geschäftsführer der Bank die Beträge aber freigab, entstand vorübergehend ein Guthaben auf dem Konto, mit dem sein Freund munter weitergewirtschaftet haben soll. Tatsächlich soll so ein Schaden von rund einer Million Euro entstanden sein. Bei einem Betrag von 62,394 Millionen Euro hat die Masche nicht funktioniert.

Anklage beeinsprucht
Anwalt Gerald Ruhri vertritt den Betriebswirt (50) und hat gegen die Anklage Einspruch erhoben. Sein Mandant sei nie mit einer türkischen Tätergruppe in Verbindung gestanden. Die Geldflüsse seien stets transparent gewesen, auch deutsche Erhebungen hätten nichts strafrechtlich Relevantes gegen ihn ergeben, was aber Voraussetzung für eine Anklage der WKStA sei.

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