Pfarren vorbereitet

Mit Schutzmaske und Abstand in die Sonntagsmesse

Tirol
15.05.2020 08:00

Ab Freitag (15. Mai) dürfen wieder öffentliche Gottesdienste in Kirchen stattfinden. Auch in den rund 350 Tiroler Pfarren wurde dieser Tag herbeigesehnt. Die Kirchen sind vorbereitet, auf die Gläubigen warten zahlreiche Corona-Einschränkungen.

Pfarrer Christoph Pernter aus Völs und seine Helfer haben alles bedacht: Desinfektionsmittel und Schutzmasken stehen beim Eingang bereit, Informationsblätter ebenfalls, der Willkommensdienst ist eingeteilt. Jetzt kann es endlich wieder losgehen.

Mit einem Ansturm rechnet der Pfarrer nicht
Als eines der ersten Gotteshäuser Tirols öffnet am Freitag um 15 Uhr die Emmauskirche in Völs ihre Pforten für die erste Heilige Messe seit Ausbruch der Corona-Krise. Die meisten Pfarren starten am Sonntag. Unter strengen Auflagen sind öffentliche Gottesdienste wieder möglich. „Ich erwarte mir bei der ersten Messe keinen Ansturm. Es werden wohl jene kommen, die größeren Menschenansammlungen am Sonntag aus dem Weg gehen wollen“, konstatiert der Priester. Zu Pfingsten, Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam könnte der Zustrom deutlich anwachsen. Pernter ist froh, dass die Messe mittels Lautsprecher auf den Vorplatz übertragen werden kann.

„Beim Eingang werden die Gläubigen von Mitgliedern des Pfarrgemeinderates empfangen“, beschreibt Pernter den sogenannten Willkommensdienst, der in den meisten Pfarren installiert wurde. Dieser Dienst soll auf die Einhaltung der Abstände und Maskenpflicht schauen. Beim gemeinsamen Singen und Beten lautet die Devise: „Auf ein Minimum beschränken.“

Zehn Quadratmeter für jeden Besucher
Zehn Quadratmeter soll jeder Gottesdienstbesucher laut Vorgaben der Behörden haben. Pernter: „Bei uns passen umgerechnet insgesamt 68 Personen in den Raum.“ Eine stattliche Anzahl. Die evangelische Kirche in Völs darf nur rund 20 Personen hinein lassen. Man fand eine „ökumenische“ Lösung. Pernter: „Die evangelische Gemeinde feiert den Sonntagsgottesdienst in unserer Kirche.“

Vergleichsweise wenig Platz im Dom
Verhältnismäßig wenig Platz bietet der Innsbrucker Dom. Maximal 85 Personen sind laut Diözese dort vorerst zugelassen. Im Vergleich dazu bietet die Pfarrkirche des kleinen Tannheim – einst als Talkirche konzipiert – mehr als 70 Personen Platz. In Hall-St. Nikolaus sind es fast 100 Plätze. Eines der größten Gotteshäuser des Landes ist Maria Himmelfahrt in Schwaz. Dort können trotz Corona-Limits bis zu 140 Personen den Gottesdienst mitfeiern. An normalen Sonntagen brauche es das nicht, meint Pfarrer Martin Müller. Bei manchen Gelegenheiten könne es allerdings schon knapp werden, ergänzt er.

Ob in großen oder kleinen Kirchen: Priester und Gläubige sind froh, wieder gemeinsam feiern zu können. Innsbrucks Bischof Hermann Glettler erhofft in zwei Wochen weitere Erleichterungen: „Bis dahin gilt es, die jetzigen Freiräume kreativ zu nutzen“.

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