Verdacht erhärtet

Osttirol: Schafe fielen vermutlich Wolf zum Opfer

Tirol
07.05.2020 12:45

Nachdem die „Krone“ beriets von einer möglichen Wolfssichtung in Osttirol berichtet hatte, haben Viehhalter nun einen Grund mehr, Schutzzäune aufzustellen: Wie das Land am Donnerstag bekannt gab, kann bei zwei am Mittwoch in Matrei in Osttirol gerissenen Schafen davon ausgegangen werden, dass sie einem Wolf zum Opfer fielen.

Als ein Schafbauer in Matrei in Osttirol am Mittwoch nach seinen Tieren sah, fand er zwei Schafe tot auf. Die Untersuchung der Kadaver hat, wie das Land nun bekannt gab, ergeben, dass die beiden Tiere vermutlich von einem Wolf gerissen wurden. Zur Bestätigung und weiteren Abklärung werden Proben zur DNA-Analyse an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde an der Veterinärmedizinischen Universität Wien geschickt.

Land empfiehlt Herdenschutzmaßnahmen
Für den Verdacht sprechen etwa Fotos und Videos, die nur wenige Tage zuvor in Osttirol von einem wolfsähnlichen Tier gemacht wurden. Das Land rät Osttiroler Tierhaltern einmal mehr, ihre Herden mit Elektrozäunen zu schützen oder über Nacht in einem Stall unterzubringen.

Die Zäune dürfen keine Möglichkeit zum Durchschlüpfen bieten und sollen eine Spannung von 3000 bis 3500 Volt aufweisen. Almbewirtschafern bietet das Land Tirol Begehungen mit Experten für eine Ersteinschätzung zur Machbarkeit von Herdenschutzmaßnahmen.

Genetische Analysen, um Einzeltiere zu bestimmen
Durch die sogenannte Genotypisierung kann anhand der DNA nicht nur festgestellt werden, ob es sich um einen Wolf handelt - das Verfahren gibt sogar Auskunft über die konkreten Einzeltiere. Proben von zwei im Vorjahr gerissenen Schafen in Matrei in Osttirol ergaben, dass sie von demselben männlichen Wolf gerissen wurden.

Insgesamt drei Wölfe in Osttirol
Bei einem Riss eines Rotwildes und eines Rehs im Defereggental im vergangenen Jahr konnten zwei unterschiedliche männliche Wölfe ausgemacht werden - deren Existenz zuvor in Österreich noch nicht bekannt war. „Dass allein in Osttirol drei verschiedene Individuen nachgewiesen wurden, macht deutlich, dass die Wolfspopulation in Europa zunimmt und auch bei uns jederzeit und überall ein Wolf auftauchen kann“, verdeutlicht Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer.

 Tiroler Krone
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