Back-Boom:

Jetzt ist die Zeit reif für „Eigenbrötler“

Steiermark
26.04.2020 07:00
Mehl und Germ gehen weg wie die warmen Semmeln, Rezept-Tipps sind heiß begehrt: Die Steirer sind seit Krisenbeginn im „Brot-Fieber“!

Freitag, der 13., im März des heurigen Jahres. Der Tag, an dem die Schulen in Österreich das letzte Mal regulär offen hatten. Der Tag, an dem Tausende Arbeitnehmer ihr Büro räumen und auf Homeoffice umstellen mussten. Und auch der Tag, an dem bei Bernhard Gitl, Chef der Farina-Mühle mit Sitz in Raaba bei Graz, die Telefone heiß liefen: „Schon Ende Februar, als die Situation ein bisschen kritischer wurde, haben wir eine größere Nachfrage nach unseren Produkten gespürt. Aber was sich dann abgespielt hat, als das große Maßnahmenpaket verkündet wurde, das kann man sich gar nicht vorstellen“, erinnert sich der Oststeirer an den „Tag X“.

Sonderschichten wurden notwendig
Die 45 Mann und Frau starke Belegschaft wurde rasch in streng getrennte Mannschaften eingeteilt, Sonderschichten in Rekordtempo auf die Beine gestellt. „In nur einer Woche wurden bei uns sagenhafte zwei Millionen Kilogramm Mehl bestellt. Zum Vergleich: Normalerweise haben wir eine durchschnittliche Jahresleistung von etwa 15 Millionen“, erzählt Gitl.

Lebensmittelindustrie schreibt Hygiene groß
Da höchste Hygienestandards in der Lebensmittelindustrie ohnehin seit jeher selbstverständlich sind, war das interne Krisenmanagement primär mit einem beschäftigt: „Unsere größte Angst war und ist, dass jemand von den Angestellten an Corona erkrankt – dann kämen wir mit dem Abarbeiten der Aufträge wohl nicht mehr nach“, meint der Vertriebsleiter.

Bäcker und Gastro als Großabnehmer fehlen
Nicht überall mahlen die Mühlen jetzt schneller. Vor allem bei kleineren Institutionen wie etwa der Traußner Mühle im südsteirischen Ehrenhausen ist die Situation aktuell eine völlig andere. Da die Qualitätsmehle von Chef Dieter Tatzl nur in wenigen Handelsregalen zu finden sind und umliegende Bäcker und Gastronomie-Betriebe zu den Hauptabnehmern zählen, kann hier von einem Krisen-Gewinn keine Rede sein: „Sämtliche Buschenschenken und Wirtshäuser sind mir weggebrochen. Vom Kleinmengen-Verkauf an Private alleine können wir nicht leben. Wir können nur im Sinne aller Betroffener hoffen, dass sich die Lage bald wieder entspannt“, so Tatzl.

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