20.04.2020 18:30 |

Weitere Vorwürfe

Pflegeheim-Affäre: Heimbewohner auch gequält?

Die Vorwürfe gegen ein steirisches Pflegeheim sind massiv: Wie berichtet, ermittelt die Staasanwaltschaft Graz, weil binnen kürzester Zeit mehrere Menschen in Verbindung mit einer Coronavirus-Infektion verstorben waren und das eventuell verhindert werden hätte können. Die Vorwürfe gehen nun aber sogar weiter: So sollen pflegebedürftige Steirer auch misshandelt worden sein!

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Diese Geschichte der „Steirerkrone“ hat eine Welle der Empörung ausgelöst, etliche Medienberichte folgten: Gegen ein steirisches Pflegeheim wird wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung und wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten ermittelt, nachdem mehrere Bewohner binnen kürzester Zeit an den Folgen des Coronavirus verstorben waren. Auch in einem weiteren Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft Graz - eine demente Frau aspirierte eine Serviette und verstarb.

Weitere mögliche Opfer meldeten sich
Bei der Grazer Anwältin Karin Prutsch haben sich mittlerweile weitere mögliche Opfer gemeldet, die die Vorwürfe bestätigen beziehungsweise sogar noch verschärfen. So sollen Pflegebedürftige auch misshandelt worden sein!

Wehrlose Menschen wie Gänse gemästet?
„Ich bin selbst in der Pflege tätig, aber was dort passiert ist, ist einfach furchtbar“, berichtet eine Steirerin. Ihr Schwiegervater ist in besagtem Heim untergebracht. Am Montag wurde er ins Spital eingeliefert, sein Zustand ist schlecht. Auch er hat sich mit dem Virus angesteckt. „Obwohl sein Zimmernachbar wissentlich infiziert war, haben sie ihn mit meinem Schwiegervater ins selbe Zimmer gelassen. Der Mann ist am Virus verstorben. Ich fürchte, auch mein Schwiegervater wird es nicht schaffen. Obwohl Menschen infiziert waren, haben die Pfleger keine Schutzausrüstung verwendet. Das Heim hat immer gesagt, unserem Vater gehe es gut!“

Keine Trennung trotz Infektion
Karin Prutsch berichtet auch von einem Ehepaar, das sich ein Zimmer teilt: Und obwohl ein Partner positiv getestet wurde, sollen sie nicht getrennt worden sein.

„Bewohner wie Gänse gemästet“
Besonders erschütternd klingen die Erzählungen einer Pflegerin: Mehrmals habe sie die Pflegedienstleitung auf Missstände hingewiesen. Ein Bewohner sei wegen der schlechten Pflege mit Maden befallen gewesen, Mitarbeiter hätten beim Duschen Gewalt angewendet und die Leute mit kleinen Löffeln geschoppt, wenn sie nicht essen wollten - wie man es mit Gänsen macht, um sie zu mästen.

Die Anwältin wird ihre Anzeige gegen das Pflegeheim auf jeden Fall ausweiten. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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