Fußball-Unterhaus

Mögliche Annullierung lässt Wogen hochgehen

Salzburg
14.04.2020 22:30

Das ÖFB-Präsidium diskutiert am Mittwoch über die Vorgehensweise in den Amateurligen. Die Aufhebung aller Resultate gilt momentan als die wahrscheinlichste Lösung. Vor allem die Spitzenvereine des Salzburger-Unterhauses zeigen dafür nur wenig Verständnis und fordern andere Lösungen.

Gespannt erwarten Salzburgs Amateurklubs heute die Ergebnisse der ÖFB-Präsidiumssitzung. Klar ist, dass Geisterspiele im Unterhaus kein Thema sind. Wahrscheinlich ist, dass die Saison annulliert und - frühestens im Sommer - von Neuem begonnen wird. Die „Krone“ hörte sich direkt bei betroffenen Klubs um. Schnell stellte sich heraus, dass diese Lösung auf wenig Gegenliebe stößt.

Der SAK möchte die Hinrundentabelle gelten lassen

„Uns war klar, dass nicht fertig gespielt wird“, meint SAK-Obmann Josef Penco, der damit kein Problem hat. „Dafür aber damit, dass der Herbst annulliert werden soll. Warum nimmt man Vereinen den Meistertitel weg, nachdem sie sich so engagiert haben?“ Penco, der mit den Nonntalern im Herbst die Regionalliga dominierte, vergleicht die Situation mit Skisprung-Bewerben, die in einem Durchgang gewertet werden. „Man sollte das bei uns auch so handhaben. Sonst werden die bestraft, die ordentlich arbeiteten. Und jene belohnt, die nichts zusammengebracht haben.“

Patrick Reiter, mit Bischofshofen im Herbst Regionalliga-Schlusslicht, kann dem wenig abgewinnen. „Wir haben im Winter aufgerüstet, dafür gibt es zwei Transferphasen. Eine Halbsaison bildet keine ganze ab. Wir akzeptieren aber jede Entscheidung, weil es derzeit Wichtigeres gibt.“

Auf viel Gegenwind stößt die mögliche Annullierung auch in den Ligen darunter. „Das wäre nicht im Sinne des Sports, für uns wäre es ein Schlag ins Gesicht“, stellt Eugendorf-Coach Arsim Deliu klar, der mit seinem Team die Salzburger Liga anführt. Auch für Thomas Schnöll, Trainer von Verfolger Adnet, gäbe es eine bessere Lösung: „Eine Annullierung wäre ein Witz. Es sollte nur Aufsteiger und keine Absteiger geben.“ Bei diesem Szenario würde es in der Regionalliga mit elf Vereinen eine Ungleichheit geben, deswegen wäre Schnöll für zwei Aufsteiger pro Liga. Dann hätte man im Herbst in der Regionalliga aber mit 22 Spielen ein Mammutprogramm zu absolvieren.

Die Leader würden leiden, die Kellerkinder hingegen aufatmen

Während die Spitzenvereine aller Ligen unter einer Annullierung der Saison leiden müssten, könnten die abstiegsbedrohten Vereine aufatmen. „Dieses Szenario wäre für uns natürlich kein Nachteil. Trotzdem wäre es mir lieber, den Abstieg sportlich zu vermeiden“, erklärte Thomas König, Obmann von Landesliga-Schlusslicht Tamsweg. Sicher ist vor der heutigen Präsidiumssitzung somit nur eines: Eine einheitliche Lösung, die alle Vereine zufriedenstellt, gibt es nicht.

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