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Selbstgemachte Masken boomen in Salzburg

Salzburg
08.04.2020 13:55

Das ganze Land hilft derzeit zusammen. Egal ob alt oder jung: Viele Salzburger produzieren derzeit Schutzmasken in Eigenregie. Die „Krone“ stellt drei der freiwilligen helfenden Hände vor.

Masken aus dem 3D-Drucker

Niko Jozic aus Abtenau stellt mit seinem 3D-Drucker improvisierte Schutzvisiere her. Die Ärztekammer hat die Visiere bereits genehmigt und ist begeistert über Jozics Engagement. Am Montag wird die nächste Lieferung abgeholt.

„Eine Ärztin hat bei einem Kollegen von mir angefragt, ob es möglich wäre, sowas zu produzieren. Der hat mich gefragt“, erzählt FH-Informationstechnik-Absolvent Niko Jozic (30). Vor sechs Tagen hat der Abtenauer, der an der Fachhochschule in Puch-Urstein als Laborassistent arbeitet, die beiden 3D-Drucker in seinem Keller wiederbelebt. Jozic produziert mit den High-Tech-Geräten Rahmen für Schutzvisiere. In die Rahmen klemmt der 30-Jährige Folien für Overhead-Projektoren ein. Fertig ist der Gesichtsschutz. Auch die Ärztekammer erteilte dem improvisierten Schutz bereits ihren Segen. „Not macht erfinderisch. Hier sieht man, was mit technischem Know-how und Kreativität leistbar ist“, zeigt sich Ärztekammer-Chef Karl Forstner erfreut.

Das Material für die selbstgemachten Schutzvisiere wird auch von der Ursteiner FH zur Verfügung gestellt. Die 3D-Drucker gehören eigentlich der Hochschule. „Aber ich habe mich dafür interessiert, jetzt stehen sie bei mir“, meint Jozic. Für die Produktion in seiner Wohnung in Maxglan hat der Tennengauer bereits eine Routine entwickelt. „Ich stehe in der Früh auf, gehe runter in den Keller, führe ein paar kleine Feinarbeiten an den fertigen Rahmen durch, gebe die nächste Serie in Druck, stelle mir den Wecker und gehe wieder runter.“ Vier Stück der Rahmen schafft der Drucker in 2,5 Stunden. Neben der Zeit mit seiner Freundin in Karenz und seinem kleinen Sohn verbringt Jozic derzeit jede freie Minute mit dem Druck.

Die fertigen Visiere kommen dem mobilen Visitendienst von Ärztekammer, Rotem Kreuz und Land Salzburg zu Gute. Täglich holt das Rote Kreuz die Tagesproduktion in Maxglan ab. „Dort versehen die Mitarbeiter die Masken nur noch mit einem Gummizug“, erzählt Jozic.

Er selbst sieht seine Hilfe als selbstverständlich an. „Es wäre gut, wenn jeder, der die Möglichkeit hat, etwas zu tun, auch hilft“, sagt Jozic. Gerade jetzt gehe es schließlich um Zusammenhalt.

Nähen liegt im Trend

Immer mehr Salzburger schneidern sich eigene Mund-Nasen-Schutzmasken. So auch zwei Absolventen der Halleiner Modeschule: „Wir produzieren seit Anfang April stylische Masken aus klassischem Loden, bedruckten Baumwollstoffen sowie Leo- und Gams-Print“, erzählt Philipp Brunner. Gemeinsam mit Tracy Hauenschild fertigt der Brunner Masken in verschiedenen Formen und Größen. 

Statt Polstermöbel jetzt Schutzmasken

Auch Betriebe stellen ihr Können unter Beweis. Weil einem Polstermöbelhersteller in Anthering das Geschäft ausblieb, sattelte er kurzerhand auf die Produktion von Behelfsschutzmasken um. „Wir müssen initiativ sein. So können wir gefährdeten Leuten helfen und das Geschäft gleichzeitig am Laufen halten“, sagt Hannes Schiefer. Die Masken sind waschbar. An jene, die sie sich nicht leisten können, werden sie kostenlos verteilt. 

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So können auch wir unseren Beitrag in der Krise leisten

Hannes Schiefer, Polstermöbelhersteller

Nikolaus Pichler
Nikolaus Pichler
Stephanie Angerer
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