Stadt Graz:

Gesundheitsamt-Leiterin und 2 Amtsärzte erkrankt

Steiermark
03.04.2020 11:42

Um das 20-fache erhöht hat sich das Arbeitspensum im Grazer Gesundheitsamt: 50 Mitarbeiter sind direkt im Amt im Dauereinsatz, weitere 25 helfen von zuhause aus mit. Aber auch Kollegen aus den Stadtbibliotheken, der Stadtvermessung, Schulärzte, von der Ordnungswache, dem Jugendamt, dem Rechnungshof und vielen anderen Abteilungen packen jetzt dort an, wo es nötig ist. Besonders bitter: Leiterin Eva Winter ist selbst an Corona erkrankt und befindet sich in häuslicher Quarantäne. 

Eva Winter, die von zuhause aus nach wie vor online und telefonisch arbeitet, beschreibt die aktuelle Ausnahmesituation in ihrem Haus so: „Im Bereich öffentliche Gesundheit beläuft sich das Arbeitsaufkommen derzeit auf ein Vielfaches des Normalbetriebes. Alle Mitarbeiter sind nur für die Bewältigung der Coronakrise zusammengezogen. Dem Bereich Epidemiologie und Seuchenhygiene sind normalerweise zwei Dienstposten zugeordnet. Der jetzige Arbeitsaufwand entspricht mehr als dem Zwanzigfachen. Vor allem, da an Wochenenden durchgearbeitet werden muss.“

1800 Bescheide in nur zwei Wochen
Rechnungshofdirektor Hans-Georg Windhaber, der vom behördlichen Krisenstab mit der Einsatzführung im Gesundheitsamt betraut ist und sich um Organisatorisches kümmert, erläutert: „Das Gesundheitsamt fertigt jene Bescheide an, die sowohl an positiv als auch negativ Getestete sowie deren Kontaktpersonen verschickt werden. Darin wird erklärt, welche Maßnahmen sie setzen müssen. Das, was den Personen vorgegeben wird, ist amtlich, daran müssen sie sich halten. Allein in den letzten zwei Wochen gingen 1800 Bescheide hinaus. Jede Person in Graz, die getestet wurde, muss nämlich einen Bescheid erhalten. Egal, ob sich diese infiziert hat, oder nicht.“

Noch viel mehr Testungen geplant
Dass diese Zahl vermutlich auf 800 bis 1000 täglich ansteigen wird, weil es bekanntlich zu mehr Tests kommen soll, bereitet den Experten Kopfzerbrechen. „Dass es dafür sowohl juristische Unterstützung, massive technische Aufrüstung, völlig neue Digitalisierungstools, Hilfe bei der Schreibarbeit und vieles mehr benötigt, liegt auf der Hand. Es wurde und wird gerade Unglaubliches auf die Beine gestellt“, betont Windhaber.

Appell an Grazer Bevölkerung
Da neben der Leiterin Eva Winter noch zwei weitere Amtsärzte mit dem Virus infiziert sind und die übrig gebliebenen Kollegen dementsprechend mehr leisten müssen, wird seitens des Amtes eine Bitte an die Grazer Bevölkerung gerichtet: Allgemeine Telefonanfragen solle man so gut es geht reduzieren, nach Testungen gelte die Devise: „Rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie an!“

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