Racheakt in Graz

Autofahrer rammt Pkw seiner Ehefrau – Kind verletzt

Steiermark
29.07.2010 13:53
Auf offener Straße hat sich am Dienstagnachmittag in Graz-Liebenau eine schon Monate andauernde Ehekrise in nackter Gewalt entladen. Ein Steirer jagte seine Frau laut Polizei über die Autobahn und versuchte mehrere Male, sie mit dem Auto von der Straße abzudrängen. Am St.-Peter-Gürtel rammte er schließlich ihren Pkw und verletzte so den eigenen sechsjährigen Sohn.

Die 31-Jährige, die schon seit Wochen vom Ehemann getrennt lebt, war mit ihrem Sohn auf der Autobahn nach Graz unterwegs. Nach ersten Erhebungen wollte es ein Zufall, dass hinter ihr der Noch-Ehemann, ein 38-jähriger Steirer, mit dem Pkw unterwegs war. Als er den Wagen der Gattin erkannte, drehte der Mann offenbar völlig durch.

"Niemand hat die Polizei gerufen"
Er soll mehrere Male versucht haben, seine Frau abzudrängen und sie nach der Abfahrt Graz-Ost durch mehrere Straßen und Gassen gehetzt haben. "Das alles ist am helllichten Tag passiert", sagt Willibald Thaller, Leiter der Polizeiinspektion Liebenau. "Mich wundert nur, dass niemand die Polizei gerufen hat!" Kurz vor 16 Uhr eskalierte am St.-Peter-Gürtel die Lage. Fünf Passanten gaben später zur Protokoll, "dass der Autofahrer mehrere Male absichtlich gegen das andere Fahrzeug fuhr, um es offenbar weiter in den stark frequentierten Kreuzungsbereich hineinzuschieben."

Beifahrerin spricht von "Stimmen"
Als kurz darauf die Polizei einschritt, mimte der Lenker den Ahnungslosen. Seine Beifahrerin, eine 21-jährige Grazerin, gab sich als Lenkerin aus und nahm die Schuld auf sich: Stimmen hätten ihr befohlen, den anderen Wagen zu rammen. Die Polizei konnte diese Version rasch widerlegen - die Frau ist in der Sigmund-Freud-Klinik. Laut Ermittlungen steht fest, dass der 38-Jährige gefahren war. Der Mann leugnet und befindet sich in Haft. Sein sechsjähriger Sohn wurde leicht verletzt und muss jetzt auch psychologisch betreut werden.

von Manfred Niederl ("Steirerkrone") und steirerkrone.at
Symbolbild

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