Die Coronavirus-Pandemie hat am Montag ein viertes Todesopfer in Österreich gefordert: Eine Frau starb in Wien an den Folgen einer Infektion. Die Patientin war 48 Jahre alt, was sie von den bisherigen Todesfällen, bei denen es sich um Menschen über 60 Jahre gehandelt hatte, deutlich unterscheidet. Ob die Verstorbene an Vorerkrankungen litt, ist derzeit nicht bekannt.
Besonders tragisch: Das bisher jüngste Opfer befand sich nach einem positiven Test in Quarantäne zu Hause. Ein Notarzteinsatz kam zu spät. Die Tote wurde Sonntagfrüh von Familienangehörigen aufgefunden, sagte Andreas Huber, Sprecher des medizinischen Krisenstabs der Stadt Wien. Das Obduktionsergebnis zur Todesursache liegt noch nicht vor. „Wenn sich ein Gesundheitszustand gezeigt hätte, der eine Spitalsversorgung notwendig gemacht hätte, wäre sie in einem Spital gewesen“, betonte der Sprecher.
Am Montag war bekannt geworden, dass in der Steiermark in einem Akutspital eine Patientin aus einem Hartberger Seniorenheim verstorben war, die unter Vorerkrankungen litt. Die Zahl der Infektionen stieg im Laufe des Tages österreichweit auf 1048. Damit wurde die Zahl zu Beginn der Woche erstmals vierstellig. Mehr als 100 Fälle werden stationär behandelt, zwölf liegen nach Informationen aus dem Gesundheitsministerium auf Intensivstationen. Das Land läuft auf Sparflamme.
Infizierten-Zahl verdoppelt sich in drei Tagen
In Österreich beträgt der Zeitraum bis zur Verdoppelung der Covid-19-Fälle aktuell drei Tage. Pro Tag wächst sie um 26,2 Prozent. Die effektive Reproduktionsrate des Virus liegt derzeit bei 1,44 (ein Infizierter steckt im Durchschnitt 1,44 weitere Personen an). Das ergaben die epidemiologischen Berechnungen von AGES- und TU-Graz-Fachleuten mit 1015 Covid-19-Erkrankungen bis zum Stand von Montagnachmittag.
Bei der ersten derartigen Berechnung am vergangenen Donnerstag hatte die Verdopplungszeit bei den Erkrankungen noch 3,3 Tage betragen. Die effektive Reproduktionszahl war allerdings für ganz Österreich mit 1,66 höher gewesen als nunmehr. Pro Tag hatten die Wissenschaftler einen Zuwachs um 23,2 Prozent errechnet.
Kronen Zeitung/krone.at
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