Strahlender Sonnenschein, meterhoher Schnee auf den Pisten und doch leere Betten. Diese Bilder treffen Salzburgs Tourismusbetriebe hart. Neos-Landtagsabgeordnete Liesl Weitgasser arbeitet als Rezeptionistin im Hotel Sportalm in Zauchensee und hat alle Hände voll zu tun – noch. „Es gilt die Stornierungen zu regeln. Ich informiere die Leute telefonisch, fast alle haben volles Verständnis.“
Damit ist sie nicht allein: Die Saison endet heuer gut vier Wochen früher, nachdem das Land auf Basis des Epidemiegesetzes schon am Sonntagabend die Pisten sperrt. Alle gewerblichen Beherbergungsbetriebe müssen am Montag, 20:00, schließen – bis mindestens zum 13. April, Ausnahmegenehmigungen wird es nur wenige geben.
Das schmerzt die Branche. Zumindest teils. „Im Moment ist das die beste Variante, wir tragen das mit, auch wenn das mit Einbußen verbunden ist“, meint Veronika Scheffer, Sprecherin der Salzburger Seilbahner. „Obwohl wir in Obertauern einen Umsatzrückgang von rund 30 Prozent verzeichnen und der Gewinn einbrechen wird, ist das die beste Möglichkeit, das Virus einzudämmen. Gesundheit geht vor“,so Walter Veit von der Hoteliervereinigung.
80 Flieger bringen die Gäste nach Hause
Viele der Gäste werden heute, Samstag, abreisen– rund 100.000 machen sich auf den Heimweg. Gut zehn Prozent von ihnen reisen über den Flughafen Salzburg aus: „Der Flugverkehr ist gut eingetaktet, am Samstag bringen planmäßig 80 Flieger die Urlauber heim, am Sonntag 30“, berichtet Sprecher Alexander Klaus.
Noch ist unklar, wie sich die Maßnahmen auf die Branche auswirken. Einzig positiv: Weil die Schließung auf Basis des Epidemiegesetzes erflogt, haben Betriebe Anspruch auf eine Entschädigungsleistung des Bundes. Aber: „Fakt ist, dass für den Sommer kaum Buchungen vorliegen. Für ein Drittel der Hoteliers könnte es eng werden“,so Veit.
Land und Bund kündigen Hilfspakete an
Was ihn ärgert: „Die Tourismus-Hilfspakete sind warme Luft. Ganzjahresbetrieben wäre geholfen, wenn ihnen die Lohnnebenkosten erlassen werden.“ Der Bundeskanzler wird heute, Samstag, ein Maßnahmenpaket vorstellen. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer will Geld in die Hand nehmen. Genaueres dazu wird erst nächste Woche bekannt gegeben. Für die Zeit nach der Hotelsperre zeigt sich Haslauer optimistisch: „Ich glaube daran, dass die Festspiele stattfinden können.“
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