Buch über Missbrauch

Autor Josef Haslinger bricht das Schweigen

Steiermark
12.02.2020 10:00

Großes Aufsehen auch abseits der literarischen Welt hat Josef Haslinger mit seinem neuen Buch erregt: In „Mein Fall“ beschreibt er seine Erfahrungen mit Missbrauch in den Händen der katholischen Kirche. Am morgigen Donnerstag liest er aus dieser Spurensuche in der eigenen Biografie im Grazer Literaturhaus.

Als „frommer und folgsamer Bauernbub“ ist Josef Haslinger einst im Alter von zehn Jahren ins Sängerknabenkonvikt im Stift Zwettl gekommen. Doch was er dort erlebt hat, hat nur wenig mit Frömmigkeit zu tun: Mit Stockschlägen und Ohrfeigen wurde er (wie viele seiner Kommilitonen) dort gefügig gemacht, letztlich von drei Lehrern auch mehrfach sexuell missbraucht.

Langes Schweigen
Wie so viele Opfer hat auch Haslinger, der längst zu einem der bedeutendsten Schriftsteller Österreichs gereift ist, viele Jahre über diese Vorfälle geschwiegen. Nun hat er sein Schweigen gebrochen: Dreimal hat er vor der Klasnic-Kommission ausgesagt und nennt die Täter auch in seinem Buch beim Namen (sie sind mittlerweile verstorben).

Es ist eine sehr nüchterne Sprache, mit der er sich in „Mein Fall“ auf die Spurensuche in der Vergangenheit begibt. Das Resultat ist ein bewegendes Dokument, das sehr persönlich ist und zugleich viel über das System des Missbrauchs in der katholischen Kirche erzählt.

Der Autor kommt am Donnerstag, 13. Februar, für eine Lesung ins Grazer Literaturhaus. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.

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