Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) bekommt bei seiner „Öffensive“ eine bedeutende Rückendeckung, denn Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat persönlich die Ausgliederung des Verkehrs aus der Salzburg AG verkündet. Sie versuchen damit die Versäume früherer Jahre innerhalb kürzester Zeit zu reparieren.
1.) Kirchturmdenken führte in der Vergangenheit immer wieder zu Verlagerungen von Problemen.
2.) Die Preise für die Öffis waren stets zu hoch und das Angebot im Gegenzug zu wenig attraktiv. Mit der großen Tarifreform und der Umstellung auf das Regionensystem hat man da bereits reagiert und in kurzer Zeit ein gutes Angebot geschaffen.
3.) Nur selten gab es Pendler- und Verkehrsstromanalysen. Keiner wusste genau, wer wohin fährt. Im vergangenen Jahr wurde eine umfangreiche Studie durchgeführt. Diese gilt für die kommenden Jahre als Grundstein für viele weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel der Linienführung der Öffis. „Wir müssen das Liniennetz auf die Bedürfnisse der Pendler und ÖV-Nutzer abstimmen. Genau das planen wir aktuell“, sagt Verkehrslandesrat Schnöll.
4.) Dass die operative Planung beim Betreiber lag, war alles andere als optimal. Selbst die Salzburg AG wollte diese immer abgeben. Der Grundtenor: Die Politik muss entscheiden.
5.) Auch der Betrieb durch die Aktiengesellschaft ist nicht optimal, weil die AG ein gewinnorientiertes Unternehmen ist. Öffentlicher Verkehr kann nie erfolgreich sein und dabei Gewinne abwerfen.
6.) Vor Jahrzehnten hätte man die Entwicklung des Verkehrs kommen sehen müssen und gleichzeitig Trassen für Straßen oder Gleise freigehalten werden müssen. Das geschah erst in den letzten Jahren.
7.) Stadt und Land haben früher nicht zusammengearbeitet, nicht über die Grenzen hinaus gedacht. Da gibt es derzeit einen großen Wandel. Die künftige Salzburg Mobil GmbH ist der logisch notwendige Schritt. Die drei Säulen werden die Planung, der Betrieb und die Infrastruktur sein. „Wenn Stadt und Land den Verkehr einerseits gemeinsam planen und andererseits dann in einer gemeinsamen Gesellschaft auch miteinander betreiben, können wir uns voll und ganz auf das bestmögliche Angebot fokussieren“, so Schnöll.
Felix Roittner
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