Die Aufarbeitung der NS-Zeit ist noch nicht abgeschlossen. Gerade der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim in Alkoven widmet sich der Erforschung von Tätern, die Euthanasie und Holocaust vollzogen haben. Man will besser verstehen, wie die NS-Vernichtungsmaschinerie so reibungslos laufen konnte.
„In den vergangenen Jahren liefen unsere Bemühungen um die Erforschung der Biografien von Tätern mit den Aktivitäten des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien zusammen“, erläutert Florian Schwanninger, Historiker und Leiter des Lern- und Gedenkorts im Schloss Hartheim.
Bearbeitung hält an
Die Ergebnisse werden in einer Publikation veröffentlicht, nun liegt der dritte Teil dieser „Historischen Texte“ mit dem Titel „Beyond Hartheim“ vor. NS-Täter, die vorrangig in Tötungsanstalten des NS-Euthanasieprogramms agierten, wurden identifiziert, deren Karrieren, Netzwerke, Lebensverläufe und Rechtfertigungen wurden analysiert. Das Rätsel, wie Menschen, ja auch Oberösterreicher zu gewissenlosen Massenmördern geworden sind, wird durchleuchtet. Durch anhaltende Bearbeitung sollen Mechanismen aufgezeigt werden, und „die NS-Täter sollen zumindest historisch zur Verantwortung gezogen werden“, so Schwanninger. Zudem: „Forschung und Erinnern an die Verbrechen ist auch 75 Jahre nach der NS-Zeit von großer Bedeutung“, unterstreicht Landeshauptmann Thomas Stelzer das Anliegen.
Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung
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