„Krone“-Wahl

Schmidhofer ist steirische Sportlerin des Jahres

Steiermark
30.12.2019 06:00

Zweiter Teil der großen Wahl der „Krone“-Redaktion zu den Steirern des Jahres: In der Kategorie Sport fiel die Wahl auf Abfahrtsweltcup-Siegerin Nici Schmidhofer. Heidrun Primus (Forum Stadtpark) ist die Nummer 1 in der Kultur. Im Tierschutz überzeugte Helga Gössler, im Bereich Soziales führte kein Weg an den steirischen Feuerwehren vorbei.

Unsere Sport-Nummer eins ist Nicole Schmidhofer: Die Speed-Queen aus Schönberg-Lachtal und Super-G-Weltmeisterin 2017 konnte nach drei Einzelsiegen in der Saison 2018/19 erstmals den Abfahrtsweltcup gewinnen - als erste Österreicherin seit Renate Götschl 2006/07. Es war die erste Kristallkugel in Schmidhofers Karriere.

Am Ende der Saison wechselte die 30-Jährige auf die ganz langen Latten, stellte im Rahmen der Speedski-Weltmeisterschaft im französischen Vars mit 217,590 km/h einen neuen österreichischen Rekord auf und wurde Vierte.

Drei Medaillen bei Heim-WM
Silber geht an den „nordischen Kometen“ Franz-Josef Rehrl: Der 26-jährige Ramsauer, Junioren-Weltmeister 2012, schaffte letzte Saison den Durchbruch in die Weltspitze der Nordischen Kombination, feierte im Jänner in Chaux-Neuve (Fr) seinen ersten Weltcupsieg und holte sich bei der Heim-WM in Seefeld gleich dreimal Edelmetall: Bereits beim Gundersen-Einzel (Springen von der Bergiselschanze in Innsbruck, zehn Kilometer Langlauf) holte er Bronze.

Mit Bernhard Gruber wurde er im Teamsprint von der Großschanze Dritter, auch im abschließenden Teamwettkampf angelte er sich mit Gruber, Seidl und Klapfer Bronze. Als Abrundung gewann der Polizist noch die Gesamtwertung im Sommer-Grand-Prix.

Aufstieg zur Golf-Elite
Der dritte Platz der Steirerwertung geht diesmal an Matthias Schwab: Der 24-jährige Shootingstar der Golf-Szene fixierte in seinem zweiten Profijahr auf der European Tour gleich zwei zweite Plätze in Hamburg und in Antalya. Bei der World Golf Championship (WGC) in Shanghai kämpfte er mit Topstars wie McIlroy, Molinari und Mickelson um 10,25 Millionen Euro Preisgeld, schloss das Turnier als Vierter ab. Nie war ein Österreicher auf WGC-Level besser.

Kampf gegen Schnee und Feuer
Weiter zum Bereich Soziales: Das ist immer das schwierigste Kapitel - weil es schlicht so viele großartige Menschen und Institutionen in diesem Land gibt. Trotzdem: Trommelwirbel und Fanfaren, die steirischen Feuerwehren, die gegen Schnee und Feuer kämpfen, sind unsere Nummer 1. Wir sagen ihnen für ihren Einsatz ein großes DANKE!

Natürlich dürfen auch der engagierte Pfarrer Wolfgang Pucher und sein Vinzi-Werk nicht fehlen. Und ebenfalls noch am Treppchen, Kurt Senekowitsch und sein Verein Achterbahn. Der „Achterbahner“ hat die Aktivitäten, Menschen mit psychischen Erkrankungen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, auf die gesamte Steiermark ausgeweitet. Bravo! Auf Platz 4 Jugend am Werk, größter Anbieter sozialer Dienste und Garant dafür, dass Menschen, die sonst nur wenig Beachtung finden, Integration erfahren. Knapp dahinter: Der Verein Fensterplatz, der innovative Projekte betreibt, die Arbeit für benachteiligte Jugendliche schaffen.

Wichtige Stimme für die Freiheit der Kunst
Nun zur Kultur. 2019 war das Jahr der Heidrun Primas. Seit mittlerweile acht Jahren leitet die studierte Architektin das Grazer Forum Stadtpark, das sie in dieser Zeit kompetent neu aufgestellt und besonnen, aber bestimmt gegen Angriffe von rechts verteidigt hat. Sie hat das Haus wieder zu einem offenen Treffpunkt der Genres und Generationen gemacht. Sympathisch und uneitel führt sie die Institution durch das Jubiläum; das Forum feiert 2019/20 seinen 60. Geburtstag.

Als Mitglied zahlreicher Gremien, die über die Zukunft der hiesigen Szene entscheiden, ist sie zudem eine wichtige und laute Stimme für die absolute Freiheit der Kunst. Für all das hat sie heuer den Hanns-Koren-Kulturpreis des Landes Steiermark erhalten. Heuer unsere Kultur-Siegerin!

Premiere an der Staatsoper
Historische Pionierinnenarbeit hat Olga Neuwirth geleistet. Als erste Frau hat die in Graz geborene Komponistin einen Stückauftrag der Wiener Staatsoper an Land gezogen - ihr „Orlando“ feierte im Dezember seine Premiere, die international für Aufsehen sorgte. In der Grazer Oper ist am 9. Juni ihre Stummfilm-Vertonung „Die Stadt ohne Juden“ zu sehen.

Den Beginn einer großen Karriere konnte der steirische Bass-Bariton Alexander Grassauer heuer feiern. Im Alter von 22 Jahren gewann der gebürtige Kapfenberger den ersten „Zukunftsstimmen“-Wettbewerb, den der Opernstar Elīna Garanča ins Leben gerufen hat. Es folgten Anfragen von zahlreichen Opernhäusern, man wird also noch viel von ihm hören!

Ehrenwerte Nennungen in der Bestenliste verdient haben sich heuer auch die Autorin Gerhild Steinbuch, die mit dem manuskripte-Literaturpreis des Landes ausgezeichnet wurde, und der Kulturmanager Bernhard Rinner, der neben der Leitung der Bühnen Graz auch sehr erfolgreich das beliebte Klanglicht-Festival verantwortet.

Die Tierschützer des Jahres
Helga Gössler aus Vasoldsberg: Seit 26 Jahren gibt die wunderbare Tierschützerin Helga Gössler alles für die stacheligen Gesellen. Ein Hund hatte die Mama von drei Igel-Babys an jenem Tag zu Tode gebissen - mit enorm viel Herzblut, Liebe und Engagement hat sie die Zwerge durchgebracht und seither nie aufgehört, für das Überleben dieser Wildtiere zu kämpfen. Seither heißt es Tag und Nacht füttern, Baucherl massieren, Gehege putzen, Futter organisieren.

Ingrid und Michael Stracke, Purzel und Vicky aus Vasoldsberg: Seit der Gründung von Purzel & Vicky im Jahr 2000 wurden an die 30.000 Tiere aufgenommen, vermittelt oder im eigenen Gnadenhof untergebracht. Derzeit beherbergt dieser über 1000 Tiere vom Pferd bis zum Huhn, Rinder, Katzen & Co. Das Credo des Duos mit so viel Herz lautet, dass es seine Schützlinge schön haben sollen, weshalb auf viel Freilauf allergrößter Wert gelegt wird.

Ulrich Kettner, Eselrettung Österreich, Leoben: Die Kernkompetenz liegt vorrangig in der raschen Hilfe für Esel und Mulis in Not. Die Probleme können vielfältig sein, Ulrich Kettner und sein Team hinterfragen nicht, sie helfen, sind 24 Stunden erreichbar. Sie übernehmen die Tiere, geben ihnen Zeit, resozialisieren sie und suchen beste Lebensplätze.

Gerhard Felbinger
Gerhard Felbinger
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