Die Forscher regen deshalb an, eine geringe Körpergröße mit auf die Liste der bereits bekannten Risikofaktoren wie Übergewicht, hohes Alter oder hoher Cholesterinspiegel zu setzen. Der Zusammenhang zwischen Körpergröße und Herzerkrankungen wurde in den vergangenen 60 Jahren in fast 2.000 Studien zu ermitteln versucht, die Ergebnisse blieben dabei meistens widersprüchlich.
Für die jüngste Studie gingen Forscher der Universität im finnischen Tampere unter Leitung von Puula Paajanen sämtliche Arbeiten noch einmal durch und betrachteten sie unter einem neuen Blickwinkel: Sie beschlossen, die kleinsten Menschen mit den größten zu vergleichen. Schließlich konzentrierten sie sich auf 52 Studien, die rund drei Millionen Menschen untersucht hatten.
Verstopfen kleinere Herzkranzgefäße schneller?
"Das Ergebnis ist eindeutig: Eine kleine Körpergröße hängt mit einem erhöhten Risiko einer Herzerkrankung zusammen", schreibt Jaakko Tuomilehto von der Universität Helsinki. Allerdings seien die patho-physiologischen, umweltbedingten und genetischen Faktoren bei diesem Zusammenhang noch nicht bekannt, fügte er hinzu. Eine Theorie geht davon aus, dass kleine Menschen kleinere Herzkranzgefäße haben, die schneller verstopfen. Aber auch eine genetische Veranlagung könne eine Rolle spielen, schreibt Studienleiterin Paajanen.
Kleine Menschen müssten sich aber deshalb keine Sorgen machen, beruhigte Paajanen. "Die Größe ist nur ein Faktor bei Herzerkrankungen. Menschen können ihre Größe nicht beeinflussen, aber sie können ihr Gewicht und ihre Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Trinken und Sport kontrollieren." Große Menschen hätten zwar einen Risikofaktor weniger - könnten dafür aber immer noch alle anderen haben.
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