Patscherkofel-Desaster

Innsbrucker Vizebürgermeisterin wurde abberufen

Tirol
11.10.2019 06:40

Die ehemalige Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) ist in der Nacht auf Freitag im Innsbrucker Gemeinderat als Vizebürgermeisterin abberufen worden. Sie war wegen steigender Kosten beim Bau der neuen Patscherkofelbahn am Innsbrucker Hausberg zunehmend in Kritik geraten - die „Krone“ berichtete ausführlich. ÖVP, SPÖ, Für Innsbruck und der Tiroler Seniorenbund stimmten für den Verbleib Oppitz-Plörers, die Grünen, Gerechtes Innsbruck, FPÖ, ALI, NEOS und die Liste Fritz dagegen.

Bereits um 15 Uhr hatte die Gemeinderatssitzung begonnen, die Abberufung von Christine Oppitz-Plörer war als letzter Punkt gelistet. Erst gegen 22 Uhr fing die rege Diskussion rund um ihre Abberufung statt, um 00.42 Uhr war es schließlich amtlich: Die Vizebürgermeisterin wurde abberufen!

Keine Endabrechnung
Zum Verhängnis wurde ihr das millionenschwere Bauprojekt am Patscherkofel, Innsbrucks Hausberg. Die Kosten für die im Dezember 2017 in Betrieb gegangene Bahn waren ursprünglich mit rund 41 Millionen Euro taxiert worden. Im Februar des vergangenen Jahres war dann von notwendigen Gesamtinvestitionen von rund 55 Millionen Euro die Rede. Ein halbes Jahr später hieß es, dass noch einmal elf Millionen Euro hinzukommen. Eine Endabrechnung lag bisher außerdem nicht vor.

In einer letzten Rede vor dem Gemeinderat als Vizebürgermeisterin forderte Oppitz-Plörer den Gemeinderat auf, „dieses Projekt so zu sehen, wie es die Bevölkerung sieht: nämlich als Erfolgsprojekt“. Gleichzeitig übte sie Kritik an der grünen Fraktion im Gemeinderat, da diese in den letzten Tagen „nicht einmal das Gespräch“ mit ihr gesucht habe.

Bleibt weiter Stadträtin im Stadtsenat
Oppitz-Plörer bleibt weiterhin als nicht amtsführende Stadträtin im Stadtsenat, da ihre Liste - sie bleibt weiter in der Koalition - sie nach der Abwahl erneut dafür nominierte. Ihre Agenden musste sie allerdings an Bürgermeister Georg Willi (Grüne) abtreten.

Der sagte, er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Zu seinem Entschluss sei er aber gekommen, indem er sich versichert hatte, ob der Informationsfluss zwischen der Baustelle und der Eigentümervertreterin, Oppitz-Plörer, funktioniert habe. Es habe viele Zeitpunkte im Lauf der Projektplanung gegeben, an denen Oppitz-Plörer seiner Ansicht nach den Gemeinderat über entstehende Mehrkosten informieren hätte oder auch die Stopptaste hätte drücken müssen.

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