"Krone"-Interview

Pema-Chef Markus Schafferer setzt auf “Headline”-Projekt

Tirol
16.05.2010 12:24
In Immobilien zu investieren ist "in" - vor allem in Tirol. Junge Männer schmeißen mit Millionen um sich, als wäre es Spielgeld. Einer der Aufsteiger in der Branche ist der Innsbrucker Pema-Chef Markus Schafferer (32). Mit seinem Turm-Projekt "Headline" in der Innsbrucker Bruneckerstraße stellt er die Hauptstadt ziemlich auf den Kopf. Der Jurist setzt auf Diskretion, Ausbildung, Einfachheit und Beharrlichkeit.

"Krone": Herr Schafferer, wie wird man ein erfolgreicher Immo-Investor?
Markus Schafferer: Ich denke, Erfolg ist dann gegeben, sobald man mit Herz und Hirn bei der Sache ist. Hinzu kommen Kontakte und Ehrgeiz.

"Krone": Sie waren im Kunsthandel tätig. Woher der Sinneswandel in Richtung Immobilien?
Schafferer: Der Wunsch kam nicht von heute auf morgen. In dieser Zeit habe ich ein Netzwerk aus wohlhabenden Partnern und Freunden erschließen können. Irgendwann war dann die Substanz da und ich gründete mit Partnern die Pema. Heute bin ich zu 100 Prozent Gesellschafter.

"Krone": In Innsbruck identifiziert man Sie mit dem "Headline"-Projekt in der Bruneckerstraße. Läuft alles nach Plan?
Schafferer: Ja, endlich! Im besten Fall beginnen wir im Herbst mit dem Aushub und im Frühjahr 2011 ist Baubeginn. Geplante Eröffnung ist im Herbst 2012.

"Krone": Stehen die Mieter fest?
Schafferer: Unser Zugpferd ist "YOO by Philippe Starck". Dieses berühmte Designer-Hotel sperrt erstmals seine Pforten in Österreich auf. Daneben wird ein Bürokomplex aufgebaut und im Erdgeschoß, auf etwa 2.500 Quadratmeter, errichten wir einige edle Luxus-Geschäfte.

"Krone": Laut Tiroler Tourismus Vereinigung (TTV) gäbe es in Tirol bereits 80.000 Hotelbetten zu viel.
Schafferer: Philippe Starck ist ja nicht irgendein Hotel, es ist eine Erfolgsmarke. Neben 75 Zimmern entstehen eine Bar sowie ein Restaurant im obersten Stock mit atemberaubender Aussicht. Wir wollen Städtetouristen ansprechen. Eine gute Auslastung ist garantiert.

"Krone": Die Gegend um den Bahnhof ist nicht gerade für Luxus bekannt, warum wollen Sie hier Starck, Nobelgeschäfte und Co. positionieren?
Schafferer: Natürlich ist diese Gegend kein Vorzeige-Stadtteil. Aber die Pema trägt mit diesem Projekt zur positiven Stadtentwicklung bei. Das Zentrum wird erweitert und mit dem neuen Hauptbahnhof sowie dem Bürgergarten ist die Bruneckerstraße in bester Gesellschaft. Die Kriminalität wird abnehmen, sobald dort eine Belebung stattfindet.

"Krone": Wie viel investieren Sie in das "Headline"-Projekt?
Schafferer: 52 Millionen Euro. Wobei 76% die Pema hält und 24% die Voba-Invest, eine Tochter der Volksbank Südtirol.

"Krone": Woher kommt das viele Geld mit dem Sie jonglieren?Schafferer: Reiche Unternehmer und Familien oder auch Industrielle aus Nord- und Südtirol unterstützen mich. Durch meine erfolgreichen und soliden Investments hat die Pema mittlerweile auch selbst einiges an Geld lukrieren können. Derzeit haben wir in Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 185 Millionen Euro investiert.

"Krone": Wie erwirtschaftet die Pema ihre Einkünfte?
Schafferer: Durch fixe Mietzinseinkünfte, Immobilien-Entwicklung, Beteiligungen.

"Krone": Ihr Umsatz?
Schafferer: Wir brauchen keine Konzernbilanz, da die Pema als Holding firmiert. Deshalb möchte ich mich zum Umsatz auch nicht äußern.

"Krone": Ihr Firmenkonstrukt ist im Vergleich zu vielen heimischen Mitbewerbern sehr einfach. Während ihre Konkurrenz Hunderte Gesellschaften besitzt, haben Sie lediglich zehn Firmen.
Schafferer: Wir brauchen keine verschachtelten Firmenstrukturen wie so manch anderer.

"Krone": Sie sind zweitgrößter Gesellschafter am Designer-Outlet-Brenner. Viele sagen, die Kassen dort wären leer.
Schafferer: Völlig falsch. Wir haben hier zweistellige Zuwachsraten vom Vorjahr auf heuer verzeichnen können. Zudem ist Nike als Mieter eingezogen. Diese Investition ist ein toller Erfolg. Wir sind am Brenner mit rund 42 Millionen Euro beteiligt, davon hält die Pema-Gruppe ein Drittel.

"Krone": Welche künftigen Immo-Projekte sind geplant?
Schafferer: Zunächst lege ich meinen Fokus auf die Bruneckerstraße, denn dies ist mein wichtigstes Projekt. Aber es gibt bereits zwei bis drei weitere große Immobilien in Tirol, die schon in der Planung sind. Hier sind wir auch bereits beim Entwickeln.

Das Interview führte: Matthias Holzmann

  
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