Am Nockstein

700 Bürger vereint gegen die Freileitung

Salzburg
16.09.2019 07:30
Großer Protest in Koppl! An die 700 Bürger kamen am Sonntag zum Protestmarsch gegen die geplante 380-kV-Freileitung – dreimal so viele als erwartet. Ballone zeigten das Ausmaß der Masten, die rund um das beliebte Ausflugsziel am Nockstein entstehen sollen. Die Austrian Power Grid (APG) lässt dieser Protest kalt und plant den Baubeginn noch im heurigen Herbst.

Salzburgs Bürger gehen weiterhin auf die Straße und protestieren damit gegen die geplante 380-kV-Freileitung. Der Einladung der beiden Gemeinden Eugendorf und Koppl, die schon seit Jahren dagegen ankämpfen, folgten am Sonntag rund 700 Bürger. Ursprünglich ging man von 250 Personen aus. „Das war eine ewig lange Schlange“, zeigt sich Herbert Pöcklhofer von der Bürgerinitiative Nockstein-Koppl beeindruckt und fügt hinzu: „Ich war gerührt, wie viele gekommen sind. Damit haben wir nicht gerechnet.“

Von der Kirche Guggenthal ging es in 15 Minuten zu Fuß zu einer nahe gelegenen Wiese, auf der die Kundgebung der Bürgermeister Rupert Reischl und Johann Strasser stattfand. In vorderster Front beteiligte sich der Freiheitliche Landtagsabgeordnete und Faistenauer Hotelier Andreas Teufl am Marsch.

Es war eine rein politische Entscheidung
Die Kritik richtete sich dabei gegen die politischen Entscheidungsträger. Wie Strasser schon oft betonte, sei eine Verkabelung keine technische, sondern eine politische Entscheidung – die nicht getroffen wurde.

Ballone stellten die geplanten Masten nach
Ballone mit 2,5 Metern Durchmesser stellten die Größe der geplanten Masten unterhalb und am Nockstein nach, um direkt vor Ort ein Bild der Dimensionen zu bekommen. Immerhin werden sie bis zu 86 Meter – und das direkt vor dem beliebten Ausflugsziel – in die Höhe ragen. „Wir haben ebenso die Bananenmasten direkt auf dem Nockstein abgebildet“, sagt der Eugendorfer Orts-Vize Robert Bimminger (ÖVP), der klarstellt, dass in erster Linie der Schaden an der Natur verhindert werden soll. Wie berichtet, müssen unzählige Bäume im gesamten Bundesland der Leitung weichen.

Die APG plant noch im Herbst den Baubeginn
Von allen Protesten unbeeindruckt bleibt der Errichter, die APG. „Alle Entscheidungen sind schon längst gefallen und die Vergabe läuft. Wir werden noch im Herbst mit den Arbeiten beginnen“, sagt Projektleiter Wolfgang Hafner. Die 128 Kilometer lange Gesamtstrecke der Leitung ist in sechs Abschnitte unterteilt. In allen wird gleichzeitig begonnen.

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