Todesdrama vor Kirche

Gutachter nimmt Unfallauto unter die Lupe

Salzburg
28.08.2019 06:00

Ganz Salzburg spricht aktuell über den tragischen Unfall am Sonntag vor der Pfarrkirche in Gneis. Der 90-jährige Johann S. fuhr mit seinem Pkw in eine Gruppe von Kirchgängern und überrollte dabei ein vierjähriges Mädchen. Es starb an den Folgen. Unglaublich: Das Innenleben des Unfallautos ist übersät mit Anleitungen.

Taxifahrer Andreas Mayerhofer beobachtet einen älteren Autofahrer und schüttelt ungläubig den Kopf. „Wie umständlich kann man nur umdrehen?“, fragt er seinen Kollegen. Auch Cornelia Sinz hat sich über das Drama beim Abendessen mit ihrer Familie unterhalten und spricht von einer „Katastrophe“: „Ich möchte nicht in der Haut der Eltern des verstorbenen Mädchens stecken. Aber auch nicht in der des 90-Jährigen“, nimmt Sinz schützend ihre Tochter Emma bei der Hand.

Unfallwagen auf die Ehefrau zugelassen
Die Vernehmung mit dem Todeslenker ist noch ausständig. „Er hat eine Ladung von der Staatsanwaltschaft bekommen“, bestätigt Polizeisprecher Hans Wolfgruber. Derzeit werden etliche Zeugen befragt. Geklärt werden muss auch, ob das Unfallauto - ein hellgrauer Citroën Berlingo mit Automatikgetriebe - zum Zeitpunkt der Tragödie ein technisches Gebrechen hatte. Das behauptet Johann S. nämlich.

Jeder einzelne Knopf im Inneren beschriftet
Sachverständiger Gerhard Kronreif hat am Dienstag mit der Begutachtung begonnen. Der Citroën - zugelassen auf die Frau des Lenkers - ist mit einem Notbremsassistenten ausgestattet! Der Hammer: Jeder einzelne Knopf im Inneren ist beschriftet. Die Schaltung wurde behindertengerecht umgebaut.

Unfalllenker muss zum Amtsarzt
Johann S. steht noch die Überprüfung auf Verkehrszulässigkeit durch einen Amtsarzt bevor. Zeugen zufolge wirkte er äußerst gebrechlich. War er nicht mehr fahrtauglich, ist der Führerschein weg. „Es tut ihm unendlich leid“, teilt sein Anwalt Kurt Jelinek mit.

Zweites Unfallopfer auf dem Weg der Besserung
Jener Frau, die ebenso vom Wagen des Salzburgers erfasst wurde, geht es inzwischen wieder besser. Sie befindet sich nach Auskunft der Ärzte auf dem Weg der Besserung.

Sandra Aigner
Sandra Aigner
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