Bitte um Heimkehr

Maria G. (22) in Syrien: „Wir müssen hier raus“

Salzburg
20.07.2019 11:59

Die aus Salzburg stammende Maria Golser, die mit ihren beiden Kleinkindern in einem kurdischen Internierungslager in Nordsyrien sitzt, bittet um Heimkehr nach Österreich. „Meine Kinder und ich müssen so schnell wie möglich hier raus“, so die Frau.

Die heute 22-Jährige war vor fünf Jahren heimlich nach Syrien gereist, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat anzuschließen. „Es tut mir unendlich leid“, sagt sie jetzt in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „profil“, das im Vertriebenenlager Al-Hol im Nordosten Syriens geführt wurde, über diese Entscheidung. In Syrien hatte sie ein IS-Mitglied geheiratet und von ihm zwei Söhne bekommen.

Chaotische Zustände in Gefangenenlager
Viele im Lager einsitzende Frauen würden noch immer die Ideologie der Terrormiliz IS vertreten und ihre Kinder radikalisieren: „Viele werden von ihren Müttern, die im Kopf den ,Islamischen Staat‘ noch nicht aufgegeben haben, richtiggehend darauf gedrillt, Terroristen zu werden“, so Maria Golser. Die Familie lebt demnach in einem abgegrenzten Teil des überfüllten Camps, das sie nicht verlassen dürfe. Die Zustände seien chaotisch: Vertriebene würden nicht registriert, die hygienischen Einrichtungen seien katastrophal, Lebensmittel knapp, Lagerinsassen berichteten von Messerstechereien.

Ministerium prüft Rückholung der Kinder
Das Außenministerium prüft die Rückholung der beiden Kinder, die eineinhalb und dreieinhalb Jahre alt sind. „Es werden alle Umstände des Falles geprüft. Das Kindeswohl steht für das BMEIA dabei im Mittelpunkt“, teilte ein Sprecher des Außen- und Europaministeriums (BMEIA) bereits Ende Juni mit.

Maria Golser war Ende Juni 2014 über die Türkei nach Syrien gereist, ein halbes Jahr nach ihrer Konversion zum Islam. Seit Juni 2015 ist sie mit Europäischem Haftbefehl zur Festnahme ausgeschrieben. Infolge der militärischen Niederlage des IS kam sie in ein Internierungslager.

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