Cobra im Einsatz

FPÖ-Mandatar schoss 29-mal vom Balkon

Salzburg
13.07.2019 12:02

Freitag kurz nach 11 Uhr vormittags rückte die Polizei-Spezialeinheit Cobra zu einem Einsatz auf dem Gitzen bei Bergheim im Salzburger Flachgau aus. Ein Polizei-Hubschrauber unterstützte die Aktion. Anrainer hatten sich über einen Mann beschwert, der vom Balkon wild um sich schoss. Der mutmaßliche Schütze: FPÖ-Mandatar.

Bereits in der Früh hatten Nachbarn des Mannes Alarm geschlagen: Er schreie pausenlos obszöne und unflätige Worte vom Balkon seines Hauses, das am Gitzen in Bergheim liegt. Kurz darauf schoss der Mann mit einer Pistole um sich, daraufhin wurde die Polizei alarmiert.

Wut über Kickls Absetzung
Die Cobra überwältigte den Mann, der insgesamt 29 Schuss aus seiner großkalibrigen Pistole abgegeben hatte. Als Motiv gab der Mann seine Wut über die Absetzung des Bergheimer Pfarrers an, ebenso über die Absetzung von Herbert Kickl (FPÖ) als Innenminister. Er habe sich vorgestellt, auf die Porträts des Bundespräsidenten sowie von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu feuern.

Der Randalierer ist FP-Gemeinderat in der Gemeinde. Am Nachmittag durchsuchte die Cobra das Haus nach weiteren Waffen. Mehrere Schusswaffen wurden in der Folge sichergestellt.

Bürgermeister: „Bin froh, dass die Polizei so rasch da war“
Bergheims Bürgermeister Robert Bukovc war die Erleichterung nach dem Ende des Cobra-Einsatzes anzumerken: „Ich bin froh, dass die Polizei so rasch da war und eingeschritten ist. Das Wichtigste ist, dass niemand verletzt wurde.“

Parteiausschluss mit sofortiger Wirkung
Die FPÖ reagierte nach dem Vorfall prompt und schloss den Mann mit sofortiger Wirkung aus der Partei aus. „Wir haben auch nicht gewusst, dass er überhaupt Waffen besitzt. Wir sind alle sehr froh, dass nicht mehr passiert ist“, so Landesparteichefin Marlene Svazek. Der Mann sei bisher völlig unauffällig gewesen. Nach einer kurzen Befragung wurde der Beschuldigte vom Amtsarzt wegen Selbst- und Fremdgefährdung in eine Klinik eingewiesen. Anzeige auf freiem Fuß wurde erstattet, da laut Polizei kein Vorsatz bestanden habe, jemanden tatsächlich zu erschießen. Überdies wurde gegen den mutmaßlichen Schützen ein Waffenverbot verhängt.

Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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