Unfall in Graz

„Krone“-Redakteur als Augenzeuge und Ersthelfer

Steiermark
17.06.2019 07:10
Als Chronik-Redakteur der „Steirerkrone“ gehört es zum Alltag, über die teilweise verheerenden Unfälle in unserem Bundesland zu berichten. Ganz anders ist es, wenn man plötzlich selbst Augenzeuge einer heftigen Kollision wird, als Ersthelfer in Erscheinung tritt und merkt, wie schwer es ist, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Mittwochmittag mitten in der Landeshauptstadt: Ich biege mit meinem Pkw in die Schumanngasse ein, ehe die Fahrt in die Leonhardstraße fortgesetzt werden soll. So weit kommt es aber nicht: Der Lenker vor mir will mit seinem silbernen Audi die Leonhardstraße überqueren und wird vor meinen Augen von einem blauen Mercedes regelrecht „abgeschossen“.

Meine Frau zog die Blicke auf sich
Das silberne Auto fliegt in die Hausmauer, alle Airbags gehen auf. Der Mercedes wird im vorderen Bereich um gut einen Meter eingedrückt, Kühlflüssigkeit läuft aus. Ich rufe zu meiner Frau, dass sie irgendwen anrufen soll. „Ja, wen?“, fragt sie, ehe ich mir das Handy schnappe und 144 wähle. Der Versuch, ruhig zu bleiben, misslingt zwar mir, nicht aber meiner Frau. Die stürmt nämlich auf die beiden Unfalllenker zu und zieht mit ihren Gesten beide in ihren Bann, wodurch diese plötzlich ganz ruhig werden und sich aus der prallen Sonne in den Schatten begeben. Die nette Stimme am Notruftelefon fragt mich zwischenzeitlich, ob jemand schwer verletzt ist. Zum Glück ist das nicht der Fall, beide Lenker können sich gut bewegen.

Emotionen bleiben
Der Mercedes-Fahrer steht allerdings so unter Schock, dass er seine stark blutende Hand erst gar nicht bemerkt. Der Audi-Lenker verarbeitet das Erlebte mit äußerlicher Ruhe und hohem Blutdruck. Das Lob der Einsatzkräfte für die Umsicht von meiner Frau und mir geht zwar runter wie Öl, verarbeitet ist das Erlebte mit all den Emotionen aber sicher noch lange nicht.

Alexander Petritsch
Alexander Petritsch
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