Unruhen nach Putsch
Westafrikanisches Guinea-Bissau im Aufruhr
Auf den Straßen gab es Zusammenstöße zwischen Soldaten und Anhängern von Gomes. Berichte, nach denen der Ministerpräsident nur einige Stunden lang festgehalten worden sei und nun wieder frei sei, wurden nicht bestätigt. "Sagt dem Volk, es soll die Straßen räumen und nach Hause gehen. Sonst töte ich Cadogo (Rufname von Gomes Junior)", sagte Indjai vor Journalisten.
"Wir wollen keinen Putsch mehr"
Vor dem Regierungspalast und dem Haus von Gomes Junior in Bissau protestierten hunderte Menschen gegen die Festnahme des Ministerpräsidenten. "Wir wollen keinen Putsch mehr" und "Wir sterben für dich", skandierten sie nach Augenzeugenberichten. Die Demonstranten attackierten die Soldaten mit Steinen und Stöcken. Warnschüsse in die Luft hätten nur die wenigsten abgeschreckt, hieß es.
Der Kleinstaat Guinea-Bissau gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Seit ihrer Unabhängigkeit 1973 hat die frühere portugiesische Kolonie zahlreiche Umsturzversuche durch das Militär erlebt. Auch die Drogenmafia trägt zur Destabilisierung bei. Portugal verurteilte die Ereignisse in Bissau auf das Schärfste.
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