„Ich wollte mich vor meinen Feuerwehr-Kameraden beweisen und das in der Theorie gelernte endlich auch in der Praxis ausüben. Aber ich bereue die Taten mittlerweile zutiefst“, gestand der ehemalige Florianijünger am Dienstag am Innsbrucker Landesgericht. „Ich bin froh, dass ich erwischt wurde.“
Es war ein aufmerksamer Passant, der der Polizei den entscheidenden Hinweis gab. Der heute 18-Jährige wurde beim Zündeln auf einer Wiese beobachtet. Wenig später konnte der Unterländer ausgeforscht werden. Nach erstem Abstreiten gestand der Jugendliche schließlich, die sieben Brände gelegt zu haben. Die Schäden, die dadurch teilweise entstanden sind, sind mit insgesamt knapp einer Million Euro enorm.
Söhne bemerkten Brand
Das größte Unheil richtete der Feuerteufel in der Nacht auf den 1. Juli beim Schwabenhof an. Dabei kann die dort lebende Familie noch von Glück sprechen, dass sie das Inferno überhaupt überlebt hatte. Schließlich bemerkten die beiden Söhne Patrick und Florian die Flammen nur, weil sie in der Nacht vom Ausgehen heimkamen. Zuvor hatte die Feuerwehr zwei Mal zu Einsätzen in einem Waldstück und gleich drei Mal zur selben Dämmstoff-Firma ausrücken müssen. Eifrig beteiligt und an vorderster Front kämpfte stets der Angeklagte gegen die Flammen. „Mein Unterbewusstsein sagte mir, dass ich die Brände legen soll“, erklärte der Erpfendorfer, der sich im Ort nur mehr ganz selten auf die Straße traut.
Urteil: Zwei Jahre bedingte Haft und Weisung zu einer bereits begonnenen Psychotherapie. Zudem wurde Bewährungshilfe angeordnet und der junge Mann muss eine halbe Million Euro an Versicherungen zahlen.
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