Akademikerbund

Wiener Chef ausgeschlossen, Vorstand abgesetzt

Österreich
26.03.2010 20:30
Der Österreichische Akademikerbund (AB) hat am Freitag bei seiner Delegiertenversammlung die Konsequenz aus jenem Brief der Wiener Gruppe gezogen, in dem unter anderem die Aufhebung des NS-Verbotsgesetzes gefordert wurde: Landesobmann Josef M. Müller wurde vom Präsidium aus der ÖVP-Vorfeldorganisation ausgeschlossen, der Vorstand des Wiener AB wurde abgesetzt.

Das teilte ein Sprecher von Wissenschaftsministerin Beatrix Karl - sie ist auch Obfrau des steirischen AB - am Freitag mit. Die Delegierten distanzierten sich auch vom Inhalt des Schreibens.

Neben Müller wurde auch Vorstandsmitglied Christian Zeitz aus dem Akademikerbund ausgeschlossen. Er hatte den abwesenden Wiener Landesobmann bei der Delegiertenkonferenz vertreten, berichteten Teilnehmer. Mit Ausnahme der Wiener Landesgruppe stimmten im Präsidium sämtliche Mitglieder für die Anträge des steirischen AB. Eingebracht waren diese von dessen Landessekretärin Isabella Poier worden, die Ministerin Karl vertrat.

Landesgruppe erkennt Beschlüsse nicht an
Die Wiener Landesgruppe will die Beschlüsse der Delegiertenkonferenz aber nicht anerkennen. Seitz sprach von einem "statutenwidrigen" und "irrationalen" Beschluss. Der Wiener AB sei ein eigenständiger Verein, auch die Absetzung des Vorstands werde man "nicht zur Kenntnis nehmen", so Zeitz, der zudem kritisierte, dass die ÖVP immer mehr versuche, Einfluss auf den Akademikerbund auszuüben. 

Bei der Delegiertenkonferenz in der Politischen Akademie der Volkspartei sei plötzlich eine große Zahl von Parteifunktionären anwesend gewesen. Die Beschlüsse seien jedenfalls nicht dienlich gewesen, meint Zeitz: "Der Akademikerbund hat sich auf Bundesebene in die Luft gesprengt."

Brief war "verunglückte Geschichte"
Den Brief ((Bericht in der Infobox), in dem unter anderem die Aufhebung des NS-Verbotsgesetzes gefordert wird, bezeichnete Zeitz als "verunglückte Geschichte". Trotzdem will der Wiener AB weiterhin bei seinen Schwerpunkten bleiben. Etwa den Themen Islam und Europäische Union.

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