Der alleinstehende Außendienstmitarbeiter, der derzeit keinen Job hat, und die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern wohnen in Oberaich im selben Hochhaus - er im dritten Stock, sie im Parterre. Immer wieder soll er der glücklich verheirateten Frau nachgestellt haben, doch sie wollte nichts von ihm wissen und wies ihn ab. Aus Eifersucht und gekränktem Stolz dürfte der Obersteirer schließlich beschlossen haben, seine Angebetete zu töten.
"Die Frau ist um ihr Leben gelaufen"
Als die 49-jährige Sozialarbeiterin mit einer von ihr betreuten Pensionistin am Mittwoch gegen 14.30 Uhr in der Brucker Flurgasse spazieren ging, eröffnete der Mann plötzlich mit zwei Pistolen (Kaliber 9 und 7.65 Millimeter) das Feuer. "Die Frau ist um ihr Leben gelaufen", berichtete Oberst Alois Eberhart vom Landeskriminalamt. Nach etwa 300 Metern flüchtete sie auf den Parkplatz eines Spar-Supermarkts, wo sie schwer verletzt zusammenbrach. Eine Kugel hatte ihr den Unterarm zerschmettert - nach einer Notoperation war die Frau am Abend außer Lebensgefahr.
Überlebenschancen für Amokläufer gering
Der 54-Jährige jagte sich eine Kugel durch das Kinn in den Kopf - er ringt in der Grazer Neurochirurgie mit dem Tod. Dass er überlebt, wird bezweifelt. Wie oft der Obersteirer mit seinen beiden vermutlich illegalen Waffe gefeuert hatte, muss erst geklärt werden. Anfangs wurde befürchtet, dass sein Opfer auch einen Beckendurchschuss erlitten haben könnte. Doch im Spital stellte sich heraus, dass sie mit Prellungen, die von dem Sturz stammten, davongekommen war. Sie konnte am Abend bereits von den Ermittlern befragt werden.
Die 91-jährige Pensionistin, mit der die Obersteirerin unterwegs gewesen war, überstand den Vorfall unverletzt. Sie erlitt einen Schock.
von Peter Riedler (Kronen Zeitung) und krone.at
Bild: Heinz Weeber
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