26.04.2019 09:45 |

Erdäpfel-Krise

Hoffnung für den Eachtling

Erkundigt man sich bei den Lungauern, welches Lebensmittel aus der Region besonders bekannt ist, wird die Antwort recht eindeutig ausfallen: Der Eachtling. Durch die Höhenlage und die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht bietet der Lungau den idealen Nährboden für die Knolle. Die Aussaat steht bald bevor.
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„Gesetzt wird der Eachtling meistens Ende April oder Anfang Mai. Die momentane Trockenheit macht der Knolle in den ersten Wochen nach der Saat praktisch nichts aus, da sie in der Zeit von ihren eigenen Wasserreserven zehrt“, erklärt Andreas Kaiser, Kammersekretär der Bezirksbauernkammer Lungau und Bürgermeister von Mariapfarr. Jahrelange Erfahrung hat auch der Landwirt Hans Moser, der über 30 verschiedene Eachtling-Sorten anbaut und verkauft.

Landwirt orientiert sich an alter Bauernregel
„Ich richte mich bei der Aussaat eigentlich immer nach der alten Bauernregel: Setzt mi im Mai, kimm i glei, setzt mi im April, kimm i wann i will“, erzählt der Bürgermeister. Der Lungau schafft durch seine Höhenlage ideale Bedingungen für die Knolle. Auch die Temperaturschwankungen spielen für den Geschmack des Eachtlings eine entscheidende Rolle. Das bestätigt auch der Experte aus dem Lungau: „Die zahlreichen warmen Tage und kühlen Nächte wirken sich sehr positiv auf die Qualität der Knolle aus, dadurch entsteht der intensive Geschmack“.

Auch die Bodenqualität trägt zur Qualität bei, „12 Grad Bodentemperatur ist ideal“, so Moser. Wie die Ernte im Sommer dann ausfallen wird, lässt sich heute noch nicht genau abschätzen, aber der Landwirt aus dem Lungau ist für die kommende Saison optimistisch gestimmt.

Bauern im Osten Österreichs jammern
Ganz anders sieht es hingegen bei den Landwirten in Nieder- und Oberösterreich aus. Durch die klimatischen Bedingungen wird es in diesen Regionen früher warm, weshalb auch die Kartoffeln früher gesetzt werden. Da der April mit Regentagen bisher aber recht zurückhaltend war, wirkt sich die Trockenheit in diesen Gebieten auf den Boden und somit auf die Qualität der Knollen aus. „Wenn bei uns noch Schnee liegt, wird im Osten schon ausgesät. Ist der Boden aber zu trocken, dann wird die Schale der Kartoffeln rau und der Geschmack verändert sich“, weiß Landwirt Moser.

Ein weiteres Problem, mit dem die Bauern in den nächsten Monaten voraussichtlich rechnen müssen, ist der Drahtwurm. „Auch in diesem Fall hängt alles von der Bodenfeuchtigkeit ab. Bleibt der Regen zu lang aus, dann befallen die Drahtwürmer die Eachtlinge“, warnt der Landwirt.

Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
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