Bilanz für 2018

Obus-Krise kostet die Manager 67.000 Euro

Salzburg
10.04.2019 08:21
Nach 2017 war auch 2018 ein Rekordjahr für die Salzburg AG: 1,47 Milliarden Euro Umsatz, 46,8 Millionen Euro Ergebnis vor Steuern und 27,6 Millionen Euro an Dividenden für Land, Stadt und Energie AG. Getrübt wurde die Freude des Vorstandes aber durch den „freiwilligen“ Verzicht auf fette Bonuszahlungen.

„Das ist ein schönes Zeichen der Verbundenheit und der Solidarität mit dem Unternehmen.“ Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) lobte als Aufsichtsratschef der Salzburg AG bei der Vorstellung der Bilanz für 2018 die Vorstände Leonhard Schitter und Horst Ebner ob des Verzichts auf einen Teil ihrer Jahresboni.

Je 90.000 Euro wären den beiden laut Vertrag zugestanden. Schitter hatte hinter den Kulissen bereits vor Wochen angekündigt, angesichts von Managementfehlern, die letztlich zur Obuskrise vom Herbst geführt hatten, auf einen substanziellen Teil des Bonus verzichten zu wollen. Im Endeffekt wurden es 25 Prozent oder 22.500 Euro.

Ebner, der bis Herbst 2018 für den Verkehrsbereich zuständig war, musste erst durch sanften Druck des Landeshauptmanns zum „freiwilligen“ Verzicht gedrängt werden. Er verliert 50 Prozent oder 45.000 Euro, was ihn sichtlich schmerzt. Die Frage der „Krone“, wie leicht ihm der Verzicht gefallen sei, beantwortete er knapp: „Kein Kommentar!“

Brief von Vorstand Ebner löste Kopfschütteln aus

Vor der Aufsichtsratssitzung am Dienstag hatte er den Mitgliedern einen Brief geschrieben, in dem er erklärte, sich keiner Fehler bewusst zu sein. Angesicht seiner Uneinsichtigkeit gilt er im Kontrollgremium als angezählt. Daher ist derzeit offen, ob sein aktueller Fünf-Jahres-Vertrag im Herbst 2020 verlängert wird.

Politisch hatte vor allem SPÖ-Landeschef Walter Steidl Druck auf das Management der Salzburg AG ausgeübt und gemeint, aufgrund des Image-Schadens durch die Obuskrise müsse es Konsequenzen geben. Nun sagt er: „Ich nehme zur Kenntnis, dass meine Anregung gefruchtet hat. Mit der Neuregelung des Bonus-Systems bin ich aber nicht zufrieden.“

Der Verkehr wird im neuen System nur mehr mit fünf Prozent bewertet. Als Jahresziel für diesem Bereich legte der politisch besetzte Aufsichtsrat fest, dass die im Herbst bestellten Obusse bis Dezember in Betrieb genommen werden müssen.

Wolfgang Fürweger
Wolfgang Fürweger
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