9 Monate bedingte Haft

Versicherungsbetrug mit fingierten Parkschäden

Ganz frech versuchten vier Betrüger die Versicherung durch acht inszenierte Verkehrsunfälle zum Zahlen zu bringen. Hätten sie es mit der Anzahl der Unfälle nicht übertrieben, wären sie vermutlich gar nicht aufgefallen. Am Linzer Landesgericht wurden zwei russische und zwei slowakische Staatsbürger rechtskräftig verurteilt.
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Kopf der Betrügerbande war ein 43-Jähriger russischer Staatsbürger aus Wels, der aktuell 20.000 Euro Schulden bei einer Bank hat. Der vierfache Familienvater war bis 2015 Produktionsleiter bei einer Abfüll- und Verpackungsfirma in Wels. Dort lernte er auch die beiden slowakischen Mittäter (29, 27) kennen. Der vierte Beschuldigte ist ein Freund des 43-Jährigen. Nachdem der Haupttäter nur einen russischen Führerschein hat mussten die Mittäter die, Unfallberichte unterschreiben und auch Autos wurden auf sie angemeldet.

Beim Rückwärtsausparken „übersehen“
Die Vorgehensweise war stets dieselbe: Ein Betrüger parkte rückwärts aus einer Parklücke aus und „übersah“ dabei den Vorranghabenden – einen Komplizen. Der Unfall wurde der Versicherung gemeldet, das Auto billig repariert beziehungsweise die Rechnung gefälscht und das Geld von der Versicherung einbezogen. Gesamter Beuteschaden bei acht Betrügereien: rund 35.000 Euro. Drei Beteiligte wurden von Richterin Petra Oberhuber zu Schadensersatzzahlungen verurteilt.

Bis zu 53 Personen beteiligt
Zusätzlich bekam der Haupttäter eine Geldstrafe von 360 Euro und neun Monate bedingte Haft, die Slowaken sechs und vier Monate bedingt und der Freund fasste am Freitag zwei Monate bedingte Haft aus. 53 Personen sollen in diese dubiosen Geschichten verstrickt sein. Am Montag stehen weitere sieben Verdächtige vor Gericht. Interessant dabei ist, einer der Hauptverdächtigen arbeitet zeitweise als Dolmetscher am Gericht

Philipp Zimmermann, Kronen Zeitung

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