Klagewelle droht

Knalleffekt bei AvW: Raiffeisenbank soll nun zahlen

Kärnten
10.03.2010 18:44
Damit hat wohl niemand gerechnet: Ein Klagenfurter Richter verurteilt in einem Schadenersatzprozess im Zuge der AvW-Verluste die Raiffeisenbezirksbank (RBB) Klagenfurt als Depotbank dazu, die derzeit wertlosen Genussscheine eines Geschädigten zu kaufen und zu bezahlen. Grund: Die Aufklärungspflicht sei verletzt.

Richter Helfried Kandutsch ist der Meinung, dass die RBB Klagenfurt als Hausbank der Auer-von-Welsbach-Gruppe den Kunden gegenüber eine bessere Aufklärungspflicht hätte erfüllen müssen.

Er leitet dies aus einem "besonderen Naheverhältnis" ab – immerhin waren bei der RBB an die 10.000 Depots von AvW-Anlegern verwaltet worden. Deswegen verurteilte er die Giebelkreuzer dazu, 52 Genussscheine des klagendenen Spekulanten zu übernehmen und ihm dafür 139.910,80 Euro zu bezahlen.

"Ein Wahnsinn!"
Für Dr. Wilfried Aichinger, Anwalt der RBB, ist das "ein Wahnsinn! Wenn das Urteil hält, ist Feuer am Dach. Dann könnten alle Banken zusperren!" Er wird natürlich berufen – vor allem auch deshalb, weil die Argumentation hinke: "Der Richter bekrittelt, dass die Bank den Kunden hätte sagen müssen, dass AvW keine Bankenkonzession hat." Ein Umstand, der erstens offensichtlich und zweitens für die Sache unwichtig sei. Daher ist nun das Oberlandesgericht am Wort.

von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele