Rivalisierende Banden

Wien: Bewohner der Gasometer gründen nun “Bürgerwehr”

Österreich
27.02.2010 20:33
Messerattacken, Raubüberfälle, Schlägereien und aufgestochene Reifen sind an der Tagesordnung. Seit zwei Jahren machen Bewohner um die Simmeringer Gasometer in Wien Politik und Exekutive auf die Zustände aufmerksam. Gebessert habe sich bisher nichts. Manche gehen aus Angst nur noch mit der Gaspistole in der Tasche einkaufen, sagen Betroffene. Nun wollen sich die Mieter selbst helfen. Und zwar mit einer "Bürgerwehr", die Josef Unger mit zwei weiteren Bewohnern organisiert.

"Wir starten im Frühling. 25 Leute machen bereits mit." Den Verdacht, dass das Ganze zu einer paramilitärischen Truppe verkommen könnte, räumt Unger aus. "Wir haben bereits mit der Mietervereinigung Kontakt. Jeder bekommt eine rechtliche Schulung, was erlaubt ist." Vor allem am Abend und an den Wochenenden, wo kein Wachdienst in der Anlage patrouilliert, sollen Bürger mit Handy und Pfefferspray nach dem Rechten sehen und gegebenenfalls Hilfe rufen.

Reibereien zwischen verfeindeten Banden
"Wir wollen die Gasometer für uns und unsere Kinder wieder lebenswerter machen", sagt Unger. Die Simmeringer Wohnanlage hat sich in den vergangenen Jahren zu einem kleinen Dorf in der Stadt entwickelt. Rund 3.000 Menschen wohnen in unmittelbarer Nähe. Kino, Restaurants, Lokal und U-Bahn-Anschluss ziehen bis spät in die Nacht Jugendliche an. Immer wieder käme es zu Reibereien verfeindeter Banden, sagen Mieter. Leidtragende seien aber immer öfter auch Unbeteiligte.

von Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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