Wildfütterung

Probleme gibt es im Pinzgau

Salzburg
01.02.2019 09:45
In Salzburg gehe es dem Wild deutlich besser als etwa in der Steiermark, so Landesjägermeister Max Mayr Melnhof: Nur im Pinzgau habe man zu spät mit dem Füttern begonnen, räumt er ein. Dort gebe es aber seit dem 1. Jänner einen neuen Jagdbeauftragten. Die Debatte um die Wildbestände schlägt weiter hohe Wellen.

Jäger kritisieren, dass der Einfluss der Bundesforste enorm sei und dass man kritische Weidmänner massiv unter Druck setze?

In unserem achtköpfigen Vorstand sitzt ein einziger Bundesforste-Vertreter, das Gremium gibt in seiner Gesamtheit die Linie vor. Anders als in anderen Bundesländern, wo der Vorstand politisch besetzt wurde, habe ich mir den Vorstand selbst aussuchen können.

Es heißt, es gebe ein Naheverhältnis zwischen Ihnen und den Bundesforsten, weil sie beabsichtigen, mit ihnen Grund zu tauschen?

Vor fünf Jahren gab es ein Gespräch, bei dem der Tausch Blühnbachtal gegen meine Antheringer Au ein Thema war. Das Gespräch dauerte zwei Minuten, dann war das Thema vom Tisch.

Sie kritisieren Wildfütterungen, wie sie Thomas Tscherne im Gasteiner Tal betreibt?

Ja, die Jagd ist eben kein Streichelzoo. Selbst wenn in einigen Gebieten ein so genannter Totalabschuss beantragt wurde, das funktioniert ja ohnehin nicht. Nicht einmal die Bundesforste haben dort ihren Abschussplan erfüllen können. Aber ja: Es gibt Gebiete, wo man die Zahl des Wildes einfach verringern muss.

Wie ist die Lage bei den Wildfütterungen im Land?

Ich selbst füttere an drei Stellen Rotwild am Untersberg und an 70 Krippen Rehwild im Flachgau. Zu 1250 Fütterungen gibt es auch 30 Notfütterungen. Probleme gab es im Pinzgau, wo man zu spät fütterte.

Es wird derzeit flächendeckend gefüttert?

Ja, auch die Bundesforste machen das an 550 Stellen. Denn Regulierung muss durch Jäger erfolgen und nicht durch den Hungertod.

Sorge gibt es auch wegen des Bundesheeres?

Ja, das plant ab 11. Februar Hubschrauber-Landungen im Hochgebirge. Das ist das letzte, was unser erschöpftes Wild jetzt brauchen kann. Bitte absagen!

Porträt von Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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