Doppelgänger-Theorie

Eine alte Blutprobe im Fokus der Forscher

Salzburg
26.01.2019 16:46
Die Forschungsergebnisse rund um die widerlegte Doppelgänger-Theorie zu Rudolf Heß gehen um die Welt. Maßgeblich an der Arbeit beschäftigt waren dabei Salzburger Forscher. Die zu untersuchende Blutprobe war eine Herausforderung für die Experten. Einer der Wissenschafter schildert das Vorgehen.

Die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Forschern entstand eher zufällig, wie Molekularbiologe Jan Cemper-Kiesslich von der Salzburger Gerichtsmedizin schildert. Der 45-Jährige ist auf „alte DNA“ spezialisiert, könnte man sagen.

Im Fokus der Forschungsarbeit stand eine kleine Blutprobe, benannt nach dem Gefangenen „Spandau #7“, also Rudolf Heß. Sie wurde im Kriegsverbrechergefängnis am 15. Dezember 1982 bei einer Routineuntersuchung genommen. Ein Teil der Probe behielt sich ein amerikanischer Pathologe für seine Studenten.

DNA-Material war über Jahre gut konserviert
„Es handelte sich im Prinzip um ein Glasblatt. Auf diesem Objektträger war ein minimaler Teil der Blutprobe ausgestrichen. Dann wurde das Ganze versiegelt“, beschreibt Cemper-Kiesslich. Vorsichtig wurde das Material in Salzburg wieder freigelegt. „Die Laborarbeit selbst war nicht schwierig. Die Probe war die Herausforderung. Aber solche Problemstellungen haben wir öfter. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Herangehensweisen“, schildert der DNA-Experte. Er erklärt: „Besser wird so eine Probe über die Jahrzehnte hinweg natürlich nicht. Sie war aber gut gelagert und konserviert, dann macht es eigentlich wenig Unterschied, ob sie zehn, 20 oder 30 Jahre alt ist.“

Die Ergebnisse aus dieser Blutprobe wurden mit jener eines Nachfahren Rudolf Heß’ verglichen und passte zu 99,99 Prozent. Damit gilt die Doppelgänger-Theorie als widerlegt.

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