14 Überfälle begangen

„Postkartenräuber“ zu zwölf Jahren Haft verurteilt

Tirol
18.12.2018 12:24

Als „Postkartenräuber“ wurde er bekannt - jener Mann aus dem Bezirk Landeck in Tirol, der in Summe elf Überfälle auf Banken und Sparkassen in Vorarlberg und Bayern durchführte und drei weitere versuchte. Am Dienstag wurde der 55-Jährige in Feldkirch zu nicht rechtskräftigen zwölf Jahren Haft verurteilt.

Den Namen „Postkartenräuber“ bekam der Tiroler, weil er nach zwei Überfällen eine Postkarte an die Polizei verschickte, in denen er ankündigte, weitere Überfälle zu machen. Die Serie der Straftaten begann im Jahr 2008 und endete im September 2017. In Heimenkirch im Allgäu missglückte ein Überfall, dafür klickten die Handschellen. Der Gauner wurde zunächst in die Justizanstalt Kempten gebracht, wo er in Untersuchungshaft saß, und später nach Österreich ausgeliefert.

Mit Beute das Leben finanziert
Beim Prozess in Feldkirch legte der 55-Jährige ein Geständnis ab. Vor Gericht war der Angeklagte voll geständig. Dass er so lange erfolgreich gewesen sei, bezeichnete der 55-Jährige als „Riesenzufall“. Die Überfälle habe er spontan und ohne Plan in primitiver Art und Weise durchgeführt. Die Beute habe er zur Gänze zur Finanzierung seines Lebens aufgebraucht. Bei seinen Überfällen - drei Mal blieb es beim Versuch - erbeutete der 55-Jährige insgesamt rund 190.000 Euro. Die Bank- und Postangestellten bedrohte er dabei jeweils mit einer Spielzeugpistole, in einem Fall auch mit einem Messer.

Geständnis als mildernd gewertet
Nach etwa dreistündiger Verhandlung verurteilte das Schöffengericht unter dem Vorsitz von Richterin Sabrina Tagwercher den 55-Jährigen zu zwölf Jahren Haft. Tagwercher hielt dem Angeklagten gegenüber fest, dass seine Überfälle nicht dem Zufall, sondern seiner willentlich getroffenen Entscheidung entsprungen seien. Als mildernd bewertet wurden das Geständnis des Mannes sowie seine bisherige Unbescholtenheit. Erschwerend wirkten sich hingegen die Anzahl der Verbrechen, der lange Tatzeitraum, die hohe Beute sowie die Traumatisierung mancher der Bankangestellten aus.

200.000 Euro Rückzahlung
Das Urteil sieht außerdem die Schadenswiedergutmachung vor. Das heißt, dass der 55-Jährige Banken, Versicherungen und den Opfern über 200.000 Euro schuldet. Dieses Geld soll durch den Verkauf einer Liegenschaft des 55-Jährigen in Tirol aufgebracht werden. Die Verteidigung des Angeklagten meldete Berufung gegen das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

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