Projekt SPECULOOS

Forscher suchen Erdzwillinge bei kühlen Sternen

Wissenschaft
05.12.2018 15:47

Auf der Suche nach bewohnbaren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems haben Forscher jetzt ein ehrgeiziges Projekt gestartet: Vier Teleskope sollen ab Jänner am Observatorium der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile bei ultrakühlen Sternen nach solchen Planeten suchen, wie die ESO mit Sitz in Garching bei München am Mittwoch mitteilte.

Mit ersten Test- und Kalibrierungsaufnahmen begann nun die Phase der Inbetriebnahme dieser sogenannten SPECULOOS-Südsternwarte (SSO). Es ist das Herzstück des neuen Exoplaneten-Jagdprojekts namens „Search for habitable Planets EClipsing ULtra-cOOl Stars“ (SPECULOOS). Es besteht aus vier mit Ein-Meter-Hauptspiegeln ausgestattet Teleskopem, die nach den vier großen Jupitermonden Io, Europa, Ganymed und Callisto benannt wurden.

Ihr Standort auf dem Paranalgelände in der chilenischen Atacama-Wüste gilt als perfekt geeignet für astronomische Beobachtungen: Der Berg Cerro Paranal, auf dem die ESO mit dem Very Large Telescope (kurz VLT, Bild unten) ihr Flaggschiff betreibt, bietet einen dunklen Himmel und ein stabiles, trockenes Klima.

Suche nach Planeten um Braune Zwerge
Mit SPECULOOS wollen die Astronomen nach potenziell bewohnbaren Planeten in Erdgröße suchen, die ultrakühle Sterne oder sogenannte Braune Zwergsterne umkreisen. Deren Planetensysteme sind noch weitgehend unerforscht: Bisher wurden laut ESO nur wenige Exoplaneten gefunden, die solche Sterne umkreisen.

Auch wenn diese leuchtschwachen Sterne schwer zu beobachten sind, gibt es sie den Angaben zufolge im Überfluss - sie machen etwa 15 Prozent der Sterne im nahen Universum aus. SPECULOOS soll nun tausend solcher Sterne auf der Suche nach erdgroßen bewohnbaren Planeten erforschen, darunter die nächstgelegenen, hellsten und kleinsten dieser Sternart.

„Das ist eine einzigartige Gelegenheit“
„SPECULOOS ermöglicht es uns, erdähnliche Planeten zu entdecken, die regelmäßig einige unserer kleinsten und kühlsten Nachbarsterne bedecken“, erklärte Michael Gillon von der Universität in der belgischen Stadt Lüttich als Forschungsleiter des Projekts. „Das ist eine einzigartige Gelegenheit, die Geheimnisse dieser nahen Welten zu ergründen.“

Das „Speculoos“-Projekt soll in absehbarer Zeit auch die Sternwarte „Speculoos“-Nord und „Saint-Ex“ umfassen, die sich derzeit auf Teneriffa beziehungsweise im mexikanischen San Pedro Martir gebaut werden.

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