„War im Teufelskreis“

Nach Rapid-Rauswurf: Jetzt spricht Goran Djuricin

Fußball National
05.10.2018 06:10

Erstmals nach seinem Abgang bei Rapid gewährt Goran Djuricin der „Krone“ Einblicke in sein Seelenleben. Der ehemalige Rapid-Coach braucht jetzt eine Auszeit und hat nach einem Auslands-Hospiz wieder Lust auf einen Trainer-Job. Zu Nachfolger Didi Kühbauer sagt „Gogo“: „Ich gönne ihm von Herzen, dass es klappt. Er passt jetzt perfekt.“ 

„Natürlich drücke ich den Jungs die Daumen“, fieberte Goran Djuricin vor dem TV mit Rapid in Glasgow mit. Und auch mit Didi Kühbauer: „Ich gönne ihm von Herzen, dass es klappt. Er passt jetzt perfekt. Fans und Vorstand stehen hinter ihm.“ Das sagt der 43-Jährige ohne Groll. Gut geht es ihm aber nach dem Abschied aus Hütteldorf am Samstag nicht. „Das hat Spuren hinterlassen. Es war eine harte Geschichte, auch der Körper meldet sich.“

Von der Mannschaft hat sich Gogo bereits verabschiedet, das war ihm wichtig: „Wir hatten einen sehr guten Draht.“ Auch innerhalb des Trainerteams. Die letzten Wochen waren ein K(r)ampf: „Ich habe nur an Rapid gedacht, war ständig auf 180. In dem Teufelskreis war ich gefangen.“

Positive Fan-Mails
Das merkt er jetzt: „Ich bin es zwar nicht. Aber die Familie ist wirklich erleichtert, dass ich nicht mehr Rapid-Trainer bin. Die ganzen Anfeindungen haben sie auch belastet, das habe ich unterschätzt.“ Umso überraschter war Gogo, als er sich nach dem Abgang bei Rapid durch seine Mails der Fans ackerte: „80 Prozent waren positiv. Viele haben sich bedankt, mir viel Glück gewünscht.“ Das tut gut, hilft auch bei der Aufarbeitung: „Ich muss reflektieren, wo meine Fehler waren. Die habe ich natürlich gemacht. Aber ich habe Rapid auch aus dem Keller geholt. Vielleicht waren wir zu sehr auf die Europa League fokussiert.“

„Ich liebe diesen Job
Das wird er jetzt analysieren: „Ich brauche jetzt ein paar Wochen Auszeit mit Freunden und der Familie, die habe ich vernachlässigt. Dann werde ich im Ausland hospitieren.“ Denn eines ist für ihn klar: „Ich will Trainer bleiben, ich liebe diesen Job. Ich wurde bei Rapid ins kalte Wasser geworfen. Aber ich weiß jetzt, was Druck ist. Von den Fans, den Medien. Das wird mir zukünftig helfen.“

Rainer Bortenschlager, Kronen-Zeitung

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(Bild: KMM)



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