Brite hingerichtet
China vollstreckt Todesstrafe wegen Drogenschmuggels
Besonderes betroffen mache es ihn, dass man keine psychologischen Untersuchungen an dem zum Tode verurteilten 53-Jährigen vorgenommen habe, sagte Brown.
Der Premier versicherte der Familie und den Freunden des Hingerichteten die tiefe Anteilnahme der Regierung. Auch Außenminister David Milliband verurteilte die Hinrichtung "aufs Schärfste."
Gnadenappell zurückgewiesen
Mit verzweifelten Gnadengesuchen in letzter Minute hatte die Familie versucht, den nach ihren Angaben psychisch kranken Akmal Shaikh vor der Hinrichtung in China zu retten. Shaikh ist pakistanischer Herkunft. Einen Gnadenappell Browns hatte China bereits zuvor zurückgewiesen.
Der Vater dreier Kinder und Besitzer eines kleinen Geschäfts in London war 2007 aus Tadschikistan nach Urumqi geflogen und verhaftet worden, weil er einen Koffer mit annähernd vier Kilo Heroin mitgenommen hatte. Im Oktober 2008 wurde er in einem halbstündigen Prozess deswegen verurteilt.
Popmusik-Karriere versprochen
Nach Angaben seiner Familie wurde er von zwei Männern nach China gelockt, die ihm versprachen, ihm zu einer Popmusik-Karriere zu verhelfen. Eine vorläufige psychologische Einschätzung im Auftrag der Londoner Gefangenenhilfeorganisation Reprieve kommt zu dem Schluss, dass Shaikhs Handlungen "höchstwahrscheinlich von einer Art Psychose mit Wahnvorstellungen beeinflusst" waren.
Großbritannien hat den chinesischen Behörden vorgeworfen, den Bedenken hinsichtlich seiner psychischen Gesundheit nicht so Rechnung getragen zu haben, wie es das Gesetz vorschreibt. China beharrte indessen darauf, dass der Fall dem Gesetz entsprechend behandelt wurde. "Drogenschmuggel ist ein schweres Verbrechen. Die Rechte des Angeklagten sind vollauf gewahrt worden", erklärte eine Sprecherin des Außenministeriums vorige Woche.
Peking hoffe außerdem, dass die Hinrichtung des Briten die bilateralen Beziehungen nicht belaste. London solle keine "Hindernisse" für bessere Beziehungen aufbauen, sagte eine Ministeriumssprecherin.
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