Emotionaler Info-Abend

„Der Wolf hat im Mühlviertel keinen Platz“

Oberösterreich
19.09.2018 12:00

74 Prozent der Oberösterreicher sind laut Umfrage für die Rückkehr des Wolfes. Bei einer Info-Veranstaltung des Landes OÖ in Weitersfelden über den zugewanderten Isegrim fand sich aber kein Wolfsfreund. Zumindest outete sich keiner der 200 Besucher als solcher. Die Emotionen gingen hoch, die Unsicherheit ist groß.

„Die drei Experten des Landes berichten neutral, sie können für die Situation nichts“, bat Bürgermeister Franz Xaver Hölzl um Zurückhaltung. Rasch gab’s die ersten - auch lauten - Wortmeldungen, als der Schutz des Wolfes zur Sprache kam und dass er jagbares Wild ist, aber ganzjährig geschont wird. „Er hat bei uns keinen Lebensraum und keinen Platz“, war noch eine der freundlichsten Aussagen

Wolfs-„Opfer“ dabei
Unter den Zuhörern waren viele, bei denen der Wolf - im Grenzgebiet von Mühl- und Waldviertel lebt bekanntlich ein Rudel - schon zugeschlagen hat. Und die daran verzweifeln, wie sie ihre Tiere - Schafe oder Rinder - schützen können. „Wir hatten unsere Schafe immer draußen, jetzt müssen wir sie einsperren“, sagt etwa Edith Holl aus dem Grenzort Langschlag - bei ihr hat ein Wolf acht Tiere gerissen.

Schutzhunde ungeeignet
Zäune für den Herdenschutz höher zu machen oder spezielle Hunde einzusetzen, bringe nichts: „Unrealistisch und unfinanzierbar für Kleinbetriebe“, sagt Mutterkuh-Halter Gerhard Stellnberger aus Weitersfelden. Dass Schutzhunde keinen Sinn machen, gaben auch die Referenten zu und baten die Anwesenden, alle Sichtungen, Risse und - nur in Liebenau erlaubten - Vergrämungs-Versuche zu melden. „Sonst gibt’s nie die Chance der Entnahme eines Problemwolfs“, erklärte etwa Wolf-Dietrich Schlemper. Die größte Sorge in der Bevölkerung gilt aber den Kindern.

Markus Schütz/Kronen Zeitung

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