Geschichte aus OÖ:

Ennser Stadtturm als Visitenkarte für Wohlstand

Oberösterreich
15.09.2018 19:00

Seit 450 Jahren ein Wahrzeichen und Blickfang der ältesten Stadt Österreichs: Der 1568 fertig gestellte, 59,3m hohe Ennser Stadtturm wurde nicht nur „Zur guten Wacht und Hut“ gebaut.

Kaiser Maximilian II. sei Dank - er erhörte 1564 die Ennser Bürger und genehmigte ihnen die Errichtung eines Glocken-, Wach- und Uhrturmes und stillte damit auch ihr Repräsentationsbedürfnis. „Der 59,3 Meter hoch aufragende Stadtturm sollte ein weithin sichtbares Zeichen für die Tüchtigkeit und Wohlhabenheit von Österreichs ältester Stadt sein, die in der Zeit des aufstrebenden Protestantismus durch den Handel mit Salz, Eisen und Leinwand eine Blütezeit erlebte. Reisende Kaufleute und Händler sollten von weitem sehen, dass hier tüchtige Menschen wohnen“, merkt Gottfried Kneifel an. Der langjährige Bundesrat und Ennser Stadtrat befasst sich seit seiner Jugend mit der Geschichte seiner Heimatstadt und ist auch Verfasser des neuen Ennser Stadtführers.

Über 157 Stufen
1564 wurde am Hauptplatz unter „Maister Hansen von Mainz“ mit dem Turmbau begonnen - nach vier Jahren war das Werk vollendet. Zwei Uhren zeigen seither die Zeit an, Glocken schlagen die Stunde, und oben am Turm, der über 157 Stufen zu erklimmen ist, hatten Turmwächter die Sicherheit der Stadt Tag und Nacht im Auge. Über dem Eingangstor verkündet eine lateinische Inschrift: „Du siehst die kleine Stadt, ohne bedeutenden Namen. Für die jedoch Gott der Ewige in Liebe sorgt. Sie ist der Rest von Lauriacum. In dieser Gegend hat Markus mit Lukas Christi Lehre verkündet.“

Ennser Stadtrat verhinderte Abriss
1798 wollte das Kreisamt den „zur Unzierde stehenden und zu gar nichts dienenden Turm“ abreißen, was der Ennser Stadtrat gottlob verhinderte.

Die Auferstehung von Lauriacum
Faszination Landesausstellung „Die Rückkehr der Legion“: Im Ennser Stadtmuseum wird der römische Alltag vor 1800 Jahren eindrucksvoll „wach geküsst“.

„Die Rückkehr der Legion“
Gegenüber dem Ennser Stadtturm ein zweiter Besuchermagnet: Die Landesausstellung „Die Rückkehr der Legion“ im Stadtmuseum Lauriacum lässt anhand einmaliger Funde und imposanter Rekonstruktionen die Zeit vor 1800 Jahren noch einmal auferstehen, als 6000 Legionäre im römischen Militärlager Lauriacum stationiert waren und das 1212 zur Stadt erhobene Enns als Handels- und Militärzentrum aufblühen ließen.

Archäologische Schaugrabung
25.000 Menschen bevölkerten seinerzeit das römische Lauriacum - wie sie lebten, wie sie sich ernährten und vieles andere ist zu sehen. „Die Besucher können den Alltag im alten Lauriacum mit allen Sinnen erfahren“, sagt Stadtarchäologe und Ausstellungsleiter Dr. Reinhardt Harreither. Sehenswert auch eine archäologische Schaugrabung: Am Gelände der Firma Büsscher & Hoffmann wird täglich von 9 bis 18 Uhr gegraben.

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