Sepp Hochreiter ist vor allem eins: Lehrer. Seine Studenten lernen bei ihm die Kunst der Künstlichen Intelligenz. Maschinen lernen von ihm, wie man lernt. Anwendung findet das Know-how der Linzer Kepler-Uni bei selbstfahrenden Autos sowie bei der Entwicklung neuer Medikamente. Peter Pohl forscht dagegen am Institut für Biophysik.
Nebenwirkungen neuer Arzneimittel kann Sepp Hochreiters Künstliche Intelligenz ebenso vorhersagen wie künftige Modetrends. Wie das geht? „Man füttert den Computer mit Unmengen an Daten und zeigt ihm Wege, wie er diese analysieren und für neue Methoden verwenden kann“, erklärt der Professor der Johannes-Kepler-Uni. Sehr gefragt sind seine Erkenntnisse bei selbstfahrenden Autos. Hier arbeitet Hochreiter eng mit Audi zusammen. Sogar ein Labor, das „Audi.JKU Deep Learning Center“, wurde eigens dafür gegründet.
Geballtes Know-how
Hochreiter gilt weltweit als Top-Experte in Sachen Künstliche Intelligenz. Schließlich erfand er den Long-Short-Term-Memory, eine Technologie, die heute in jedem Smartphone steckt. In die Welt der Biophysik tauchen die Studenten dagegen bei Professor Peter Pohl ein. „Ohne Wasser gibt es kein Leben“, sagt er, „das gilt für jede der einhundert Billionen Zellen im menschlichen Körper“.
Wasserkanäle sind extrem dünn
Pohls Forschung untersucht die Wege, auf denen Wasser ins Innere von Zellen transportiert wird. Die Wasserkanäle sind extrem dünn, Fehlfunktionen haben gravierende Folgen, Nierenversagen oder auch angeborene Blindheit können welche davon sein. Daher sind nicht nur Physiker, sondern auch Molekularbiologen und Biochemiker am Institut der Johannes-Kepler-Universität in Linz vertreten, um neue Heilungsstrategien zu entwickeln.
Barbara Kneidinger, Kronen Zeitung
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