Viele Spekulationen

Tiroler Volksschauspiele: Obmann Völlenklee geht

Tirol
02.09.2018 10:00

Am Freitag gingen die Tiroler Volksschauspiele 2018 zu Ende. Zum Finale wurde ein weiterer Schlussstrich gezogen. Markus Völlenklee verkündete, dass er seine Funktion als Obmann zurücklegen wird. Er gab private Gründe für den Rückzug an. Nicht jeder ist von dieser Erklärung überzeugt.

Er wolle sich mehr seiner Familie und seinem eineinhalbjährigen Sohn widmen. Mit dieser Bekanntmachung sorgte Völlenklee am Freitag zum Abschluss der Spielzeit für einen finalen Paukenschlag. Obwohl - für viele kommt die Nachricht des Noch-Obmanns gar nicht so überraschend.

Seit zehn Jahren ist der 63-jährige Völlenklee Obmann der Tiroler Volksschauspiele. Er übernahm nach dem Tod von Ruth Drexel die Führung des renommierten Theaterfestivals. Verbunden ist er den Volksschauspielen schon viel länger. Und er will es auch weiter bleiben. Er wolle zwar die Führung abgeben, aber selbstverständlich im Verein bleiben, heißt es.

Den Rückzug aus privaten Gründen nimmt Völlenklee nicht jeder ab. In den vergangenen Jahren mehrten sich kritische Stimmen zur Programmgestaltung und Vergabe von Rollen und Regieaufträgen. Dass die finanziell gut dotierten Volksschauspiele heuer nur zwei Theater-Eigenproduktionen am Spielplan hatten - auch das wurde kritisiert. Und da wäre noch das von Völlenklee ausgerufene „Jahr der Männer“ - eine Art Antithese, die in Zeiten von #MeToo nicht jeder spannend fand.

Dem Publikum hat‘s gefallen - das sagt zumindest Volksschauspiele-Geschäftsführerin Silvia Wechselberger. Am Montag soll die Bilanz vorliegen. Wechselberger: „So viel kann schon verraten werden: Es ist eine ausgesprochen gute Bilanz.“ Die brauchen die Volksschauspiele auch. Kein anderes Theaterfestival Tirols wird so üppig gefördert wie jenes in Telfs. Neben Bund und Land gehört die Gemeinde Telfs zu den wichtigsten Förderern. Letztere hat heuer um rund 20.000 Euro gekürzt. „Folge von Sparmaßnahmen, wie sie auch andere Kulturinitiativen treffen“, sieht Wechselberger darin keinen Vertrauensverlust. Auch die für Oktober geplanten Gespräche mit dem Land würden zu den alljährlichen Treffen gehören und keinesfalls auf Konflikte mit den Fördergebern hinweisen.

Mit all dem mag Völlenklees Abgang nichts zu tun haben. Am 31. Dezember endet seine Ära als Obmann in Telfs - Vorhang zu und viele Fragen offen.

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