Die hohen Temperaturen und der geringe Niederschlag der vergangenen Wochen wirken sich auch auf die Stromversorgung aus. Die Pegelstände von Mur und Enns sind extrem niedrig, weshalb die Wasserkraftwerke aktuell nur mit halber Kraft fahren können. Auswirkungen auf den Strompreis sind anzunehmen.
Riesige Felsbrocken und breite Sandbänke, die man normalerweise nicht sehen kann: Die anhaltende Trockenheit lässt die Pegelstände von steirischen Flüssen und Bächen teils dramatisch abfallen. Betroffen sind vor allem Mur und Enns: „Aktuell fließen in der Mur auf Höhe Mellach nur 53.000 Liter Wasser pro Sekunde. Die durchschnittliche Wasserführung ist hier normalerweise mehr als doppelt so hoch“, weiß Robert Zechner vom heimischen Strom-Riesen „Verbund“. Eine der logischen Folgen: Die großen Laufkraftwerke können zur Zeit deutlich weniger Strom produzieren.
Auch Windkrafträder stehen still
Weil Wasserkraft zu wenig und Windenergie darüber hinaus seit Wochen fast gar keinen Strom liefert, müssen heimische Gaskraftwerke nun verstärkt in die Bresche springen: „Das Gaskombikraftwerk Mellach muss in diesem heißen Sommer nahezu jeden Tag das überregionale Stromnetz stützen, weil es völlig unabhängig von Wetter oder Wasserangebot Energie liefern kann“, sagt Zechner.
Das geht allerdings ziemlich ins Geld: „Gas ist als Brennstoff für die Stromerzeugung ein recht hoher Kostenfaktor. Und heuer wird davon europaweit besonders viel benötigt“, wissen Experten.
Auswirkungen an der Börse schon spürbar
Der Stromgroßhandel reagiert bereits: An der mitteleuropäischen Strombörse in Leipzig kostet die Megawattstunde derzeit gut 66 Euro und damit fast doppelt so viel wie noch zu Jahresbeginn.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.