Mutter verurteilt

Wels: Türkische Familie nach Attacke vor Gericht

Oberösterreich
20.08.2018 15:33

Im Juni musste ein 52-jähriger Liebhaber unter Polizeischutz gestellt werden, nachdem er von einem türkischen Ehemann (32) aus Bad Schallerbach sowie dessen Bruder und Vater mit einem Baseballschläger und einer Stahlrute brutal verprügelt und verletzt worden war und ins Krankenhaus kam. Nach der brutalen Attacke steht die türkische Familie in Wels vor Gericht. Montagnachmittag wurde die Mutter verurteilt, der Prozess gegen die Männer vertagt.

Weil sie die angeblich untreue Frau des Sohnes eingesperrt sowie gemeinsam mit dem gehörnten Ehemann den Nebenbuhler mit einem Baseballschläger und einer Stahlrute verprügelt haben sollen, haben sich am Montag drei Mitglieder einer Familie - Vater, Mutter und ein Sohn - in Wels vor Gericht verantworten müssen. Der Betrogene sitzt nicht mit auf der Anklagebank, der 32-Jährige ist flüchtig.

Frau eingesperrt
Die Frau des 32-Jährigen soll ein Verhältnis mit dem späteren Opfer gehabt haben. Als der Ehemann dahinterkam, soll er seinem Nebenbuhler mit dem Handy der Frau eine Nachricht geschickt und sich in ihrem Namen mit ihm verabredet haben, so die Anklage. Seine 31-jährige Frau habe er - bewacht von seiner Mutter - zu Hause eingesperrt, während er sich mit seinem Bruder und seinem Vater auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt gemacht habe. Dort angekommen, sollen die drei dem 52-Jährigen aufgelauert und ihn verprügelt haben.

Stahlrute und Baseballschläger
Laut Anklage seien sie mit einem Baseballschläger und einer Stahlrute auf ihr Opfer losgegangen. Im Raum steht, dass der Bruder sogar eine Pistole gehabt habe. Der Liebhaber erlitt bei der Attacke schwere Verletzungen, u.a. Rissquetschwunden und mehrere Knochenbrüche im Gesicht. Die eingesperrte Ehefrau hatte mittlerweile über WhatsApp Alarm geschlagen. Die Exekutive befreite sie aus der Wohnung.

Beschuldigte in U-Haft
Die Staatsanwaltschaft legt der Mutter Freiheitsentziehung und den Männern absichtlich schwere Körperverletzung sowie Verstöße gegen das Waffengesetz zur Last. Der Verteidiger sieht hingegen nur ein „Beziehungsdrama mit türkisch-migrantischem Hintergrund“. Alle drei Beschuldigten sind derzeit in U-Haft. Nach dem Ehemann wird noch gefahndet.

Mutter bestreitet Vorwürfe
Montagvormittag waren die Beschuldigten und Zeugen am Wort. Die Mutter bestreitet die Vorwürfe. Wie aus dem Gerichtsakt hervorgeht, soll die Schwiegertochter aber eine Audio-Aufnahme auf ihrem Handy haben, auf der die Angeklagte sinngemäß zu ihr sage: „Wenn du meine Tochter wärst, hätte ich dich schon umgebracht.“ Der Vater, dessen Aussagen häufig wechselten, gab sich bei seiner Einvernahme ebenfalls unschuldig. Er sei seinen Söhnen nur nachgefahren, um zu schlichten. Der 52-Jährige beschuldigte ihn aber, auch auf ihn eingeschlagen zu haben.

Im Prozess hat die Mutter am Montag im Landesgericht Wels acht Monate Haft, davon zwei unbedingt ausgefasst.  Der Prozess gegen die Männer wurde vertagt.

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