Ein 280 Jahre alter Tanz war der Höhepunkt am traditionellen Kirtag der Jakobischützen zu St. Jakob am Thurn. Am Sonntagnachmittag wurde der historische Schützentanz mit acht unterschiedlichen Figuren am Sportplatz aufgeführt. Zuvor wurde der Ort um 7 Uhr durch einen lauten Weckruf aus den Federn geworfen.
„Der Schützentanz stammt aus der Zeit der Türkenvertreibung und wurde im Jahr 1738 erstmals aufgeführt“, weiß Thomas Mayrhuber, Schriftführer der Jakobischützen zu St. Jakob am Thurn.
Dazu zählen verschiedene Figuren. „Etwa der Turm, die Wehr, die Gasse, die Roas, das Kreuz und der Ring, die von 16 Schützen vor 500 Besuchern aufgeführt wurden“, berichtet Hauptmann Anton Hager.
Mit Trommeln und Pfeifen versinnbildlicht der rund dreißigminütige Tanz den Auszug der Schützen aus dem Turm über die seinerzeitige Zugbrücke den Empfang des Ortsheiligen Apostel Jakobus. Überdies wird der spanische Pilger als Friedensapostel und Beschützer und Felder verehrt.
Gründung in Türkenzeit als Abwehrgruppe
Die Jakobischützen wurden zur Zeit der Türken- und Tartareneinfällen als Abwehrgruppe gegründet. 1476 entstand die Jakobibruderschaft, deren Mitglieder sich darüber hinaus zu einer Bauernwehr zusammenschlossen.
Nach Jahren der Vergessenheit wurden die Jakobischützen anno 1926 in ihrer jetzigen Form - nicht zuletzt auf Wunsch des Heimatforschers Kuno Brandauer - wieder ins Leben gerufen.
Anlässlich des 540-jährigen Bestandsjubiläums vor exakt zwei Jahren erschien eine Schützenchronik.
Der Verein zählt somit zu den traditionsreichsten Schützenkorps im Land Salzburg. Und auch das Programm zum alljährlichen Fest hat Tradition: Nach dem Weckruf um 7 Uhr findet nach dem Festgottesdienst, der gestern dank Schönwetter am Kirchplatz zelebriert wurde, die Jakobi-Prozession um das Hauserfeld statt. Anschließend sorgten die Trachtenmusikkapelle Puch beim Frühschoppen sowie „Die Wiestaler“ im Festzelt für Stimmung.
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