Rekordabbau

Der Erzberg sorgt für neue Knalleffekte

Nachrichten
20.07.2018 05:00

Eisenerz ohne den Erzberg? Unvorstellbar! Der steirische Brotlaib, wie er gerne genannt wird, ist untrennbar mit der Geschichte der Stadt verbunden. Auch wenn der technische Wandel Tausende Arbeitsplätze kostete: Am Erzberg wird so viel abgebaut wie schon lange nicht mehr, die Vorräte reichen noch für Jahrzehnte.

Und dann hat es Bumm gemacht: Mehrmals in der Woche sorgen die Arbeiter am Erzberg für wahre Knalleffekte. Sprengungen sind der erste Schritt zur Gewinnung des wertvollen Feinerzes, das später dann mit der Bahn zu den Voestalpine-Werken in Linz und Donawitz gebracht wird.

Gut zwölf Millionen Tonnen Gesteinsmaterial werden dem Berg jährlich abgetrotzt, fast drei Millionen Tonnen Eisenerz wurden daraus im Vorjahr gewonnen - die Kurve zeigt damit weiter nach oben. „Zuletzt hatten wir vor etwa 30 Jahren eine solche Menge“, sagt Christian Treml, Geschäftsführer der VA Erzberg.

Krise hat sich in vielen Köpfen eingebrannt
Damals folgte allerdings eine tiefe Krise, ein Überlebenskampf, der noch immer in zahlreichen Köpfen verankert ist. Dass der Abbau am Erzberg nie eingestellt wurde und längst wieder floriert, ist vielen nicht bewusst. Vielleicht auch deshalb, weil nicht mehr bis zu 2500 Menschen im Betrieb arbeiten wie noch in den 70er-Jahren, sondern wegen des technischen Fortschritts nur noch ein Zehntel davon.

Doch für diese Spezialisten sind die Zukunftsaussichten rosig. Nicht nur, weil die Erzvorräte - beim derzeitigen Abbautempo - frühestens in 40 Jahren erschöpft sind. Sondern auch, weil laufend kräftig investiert wird. So ging erst vor wenigen Monaten ein erweiterter Großbrecher (zum Zerkleinern und Aufbereiten des Gesteins) in Betrieb. Aktuell wird ein innovativer diesel-elektrischer Schwer-Lkw erprobt.

Aus Stollen wird Tunnel
Das derzeit spannendeste Vorhaben setzt aber die Montanuniversität Leoben um: das „Zentrum im Berg“. Stillgelegte Stollen werden für Forschungszwecke zu Eisenbahn- und Straßentunnel, auch Einsatzorganisationen sollen hier üben. Kosten: 30 Millionen Euro. Inbetriebnahme: 2019.

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